„Wir waren beide in der Kinderwerkstatt in Bessungen, aber in verschiedenen Gruppen. Damals mit fünf Jahren waren wir einfach Spielkameraden, haben gerne Fangen gespielt und draußen gekickt“, erzählt Yoschka. In der Grundschule kamen sie in Parallelklassen, sahen sich im Hort und gingen ab der 2. Klasse mehrmals in der Woche gleich nach der Schule zum anderen. „Ab da war klar: Wir sind beste Freunde. Später dann haben wir die erste Spielkonsole bekommen, zusammen stundenlang Mario Kart gespielt, sind Fahrrad gefahren und haben Klingelstreiche gemacht.“

Der eine ist der Vorangeher, der andere der Schaffer
Immer wieder seien Lebensabschnittsfreunde dazugekommen. Aber Yoschi und Jo, das sei eine Einheit gewesen und geblieben. „Jo ist der Schaffer, ich bin der Vorangeher. Dadurch ergänzen wir uns super. In vielen Situationen verstehen wir uns ohne Worte. Ich bin sowas wie das Köpfchen, er der Körper dazu.“ In der Schulzeit seien sie als Doppelpack manchmal nicht so einfach gewesen. „Wir haben zusammen auch viel Mist gemacht, zum Beispiel mal Gegenstände kaputtgeschossen. Dafür sind wir dann aber beide geradegestanden, haben uns nicht vor der Strafe gedrückt. Solche Erlebnisse haben uns zusammengeschweißt“, meint Yoschka. Und das Hobby Fußball: „Johannes war Libero und ziemlich gut, ich Torwart. In der D-Jugend hat sich seine Mannschaft dann aufgelöst und Jo ist in mein Team gekommen. Das war toll zu sehen, wie wir da als perfektes Team funktioniert haben.“

Und ihre Teamgeschichte geht weiter – heute haben die Freunde sogar den gleichen Beruf. „Johannes ist nach seinem Fachabi für ein Jahr nach Kanada gegangen, ich hab‘ mich bei der Polizei beworben“, erinnert sich Yoschka. Während des Auslandsjahres seines Freundes hätten sie ein bisschen weniger Kontakt gehabt, sich aber immer ausgetauscht. „Jo hat sich von mir anstecken und auch für den Polizeiberuf begeistern lassen. Wir haben dann immer gewitzelt, dass wir vielleicht irgendwann zusammen im Streifenwagen sitzen.“ Das ist sogar wahr geworden: Mittlerweile arbeiten beide als Polizisten auf der gleichen Dienststelle und waren auch schon gemeinsam auf Einsätzen.

Zusammenhalt über die Jahre
„Wir haben beruflich und privat einfach eine unglaublich gute Kommunikation“, sagt Yoschka. „Wenn wir mal so einen kleinen Cut hatten, uns also weniger gesehen haben, dann lag es immer an den Umständen, nie an uns.“ Auch als Mädchen ins Spiel kamen und längere Beziehungen, änderte sich an ihrer Freundschaft nichts. „Wir haben uns immer getroffen, auch mit unseren Freundinnen mal zu viert.“ Seit sieben Jahren ist Yoschka mit seiner Freundin Sabrina zusammen – und auch sie versteht sich mit seinem besten Freund bestens.

Die Beständigkeit ist das Besondere
Für beide hat die Freundschaft einen hohen Stellenwert. „Wir sind uns nicht ähnlich, aber auch nicht total verschieden. In manchen Bereichen ergänzen wir uns, dann geben wir uns wieder Impulse“, fasst Yoschka zusammen. Die Beständigkeit über die Jahre und eine Art bedingungslose Akzeptanz, das seien die besonderen Zutaten ihrer Freundschaft. „Wir haben nicht immer die gleiche Meinung. Aber das bringt uns nie auseinander. Wir können uns einfach so sein lassen, wie wir sind. Das ist das Tolle.“

Johannes und Yoschka (vorne) finden den abendlichen Feuerwehreinsatz in der Ludwigshöhstraße spannend | 2007