Ich mag den Winter. Zumindest den ersten Teil, denn ich liebe Weihnachten und die Adventszeit! Überall duftet es nach Plätzchen, Tannenzweigen und Kindheit. Wäre da, Sie ahnen es, nicht der alljährliche Vorweihnachtsstress.

Dingdong, schon steht das Christkind vor der Tür, und noch während ich den Mund zu einem spitzen „O“ (Tannenbaum!) forme, fällt mir siedend heiß ein, dass ich vergessen habe, noch den tollen Parmaschinken am Stück zu besorgen. Das Highlight für den weihnachtlichen Präsentkorb für die Verwandtschaft, die wir am ersten Weihnachtsfeiertag besuchen wollen.

Oh, Mist! Ist Weihnachten dann mit allen Höhen und Tiefen überstanden, naht mein eigentliches Problem: Sobald am 6. Januar die Heiligen Drei Könige abgeliefert haben, ist es schlagartig vorbei mit meiner besinnlichen Stimmung und ich warte auf den Frühling. Doch leider geht es dann ja meist erst so richtig los mit den langen, kalten Wintertagen, die mitten in der Darmstädter Innenstadt weniger von fluffig weißem Pulverschnee flankiert werden, vielmehr ist es von Abgasen und Schmutz grau gefärbter Schneematsch, der sich an den Gehwegrändern zu jämmerlichen Häufchen auftürmt. Noch dazu greift die Erkältungswelle jetzt meist so richtig saftig (leider im wahrsten Sinne des Wortes) um sich. Zwar ist meine Tochter schön warm eingepackt auch mit Schnupfnase und Husten viel draußen, aber dennoch ist man in dieser Zeit öfter dazu verdammt, zuhause den Bespaßungsmodus anzuwerfen. Nachdem ich im letzten Jahr schier unter Bergen von Kritzelbildern und freestyle-geklebten „Konstrukten“ der kleinen Bastelliese versunken bin, habe ich für den kommenden Winter eine nachhaltigere Lösung gefunden: Wir basteln und malen diesmal nämlich mit System! Ich bestelle ein paar immerwährende Kalender zum Selbstgestalten und wir vertiefen uns an Wintertagen mit Schmuddelwetter in die Geburtstagsgeschenkeproduktion für Großeltern, Tanten und Onkel.

Im Internet (z. B. bei Pinterest) gibt es viele wunderschöne Gestaltungsideen für die verschiedenen Jahreszeiten und Kalendermonate. Für den Januar basteln wir auf wasserfarbblau bemaltem Papier ein Schneegestöber aus Wattebällchen, im Frühjahr tummeln sich Häschen und Küken zwischen Tulpen und Narzissen aus Fotokarton, für den Sommer malen wir einen bunten Blumenstrauß mit Blüten aus Fingerabdrücken und lassen Heißluftballons aus Knöpfen in den blauen Himmel steigen, im Herbst erheben sich Drachen an Wollschnüren in die Lüfte, und wir hüllen Igel in ein stacheliges Kleid aus gepressten Blättern. Für den Dezember bestücken wir mit Kartoffelstempeln den Tannenbaum mit roten Kugeln und goldenen Sternen. Während unsere immerwährenden Kalender immer schöner werden, trinken wir Tee und naschen übriggebliebene Plätzchen.

So lassen sich lange, graue Wintertage ganz gemütlich aussitzen.

Gemütlichkeit ist auch das Schlagwort, das ich für den Winter am meisten beherzigen möchte. Denn so, wie die Natur im Winter zur Ruhe kommt und ihre Kräfte fürs nächste Frühjahr sammelt, versuche auch ich in dieser Zeit alles etwas entspannter anzugehen. Innerlich ein bisschen klar Schiff machen und die Gedanken sortieren, um dann volle Kraft voraus ein wunderbares Jahr zu erleben. Kommen Sie gut und gesund durch die kalte Jahreszeit!

Rezept für 8 winterliche Energiekugeln

Zutaten

3 EL Haferflocken
2 EL Leinsamen
2 EL Haferkleie
(oder Weizenkleie)
2 EL gemahlene Mandeln
2 EL Haselnüsse, fein gehackt
3 EL Rosinen, fein gehackt
4 getrocknete Datteln,
fein gehackt
6 EL Apfelsaft
1 TL Lebkuchengewürz
1/2 TL Zimt
Kokosraspel oder gemahlene Mandeln zum Wälzen

Zubereitung:

Alle Zutaten vermischen und aus der Masse acht Kugeln formen. Wenn die Masse nicht haftet, etwas mehr Apfelsaft hinzugeben, ist sie zu weich, lässt sie sich mit etwas mehr Haferkleie binden. Die Kugeln zum Schluss in Kokosraspeln oder gemahlenen Mandeln wälzen. Die Zutaten lassen sich je nach Geschmack variieren,man kann allerlei Trockenobst, Nüsse und Getreideflocken verwenden. Gekühlt halten sich die Energiekugeln bis zu einer Woche. Weil sie vollwertig aber auch angenehm süß sind, eignen sie sich hervorragend als kleines Überraschungsschmankerl für die Kiga- oder Schulbrotbox.

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