In der Wildnis herumstromern, Wald und Wiese erforschen und dabei ökologische Zusammenhänge erkennen – für viele Kinder kommen solche Erfahrungen heute zu kurz. Umweltpädagogik hat das Ziel, allen Kindern ein direktes Naturerleben zu ermöglichen. Wie das konkret aussehen kann, davon berichtet unser Artikel.

Was krabbelt da auf der Wiese?

Warum sind manche Tiere ausgestorben? Solche Fragen zu erklären ist eine Aufgabe der Umwelt- oder Naturpädagogik. Doch sie beschränkt sich nicht auf das Bereitstellen von Kenntnissen. Viel wichtiger ist es, Kindern Liebe zur Natur zu vermitteln, sie für das grüne Leben um uns herum zu begeistern. Denn beides – Wissen und Wertschätzung – ist die Voraussetzung, dass Kinder später als Erwachsene ökologisch sinnvoll handeln. Naturpädagogik verfolgt also im doppelten Sinn einen nachhaltigen Ansatz.

Draußen aus dem direkten Kontakt mit Wald und Wiese lernen, die Lebensräume von Pflanzen und Tieren hautnah entdecken, abenteuerliche Pfade erkunden – davon profitieren Kinder auch ganz unmittelbar: Als Gegenpol zu vielen menschengemachten Orten lässt die Natur Raum für freies Spiel, für Freiheit und Kreativität, aber auch für Stille und Entspannung. Das ist wichtig für eine ganzheitliche Entwicklung.

Vorbild Familie: Umweltschutz zu Hause

Schon von klein auf sehen Kinder, wie wir Erwachsenen uns in der Natur bewegen und mit ihr umgehen. Das gibt uns die Chance, unseren Kindern ganz nebenbei einen Grundstock an ökologischem Verständnis mitzugeben. Wir können auf Übersee-Erdbeeren im Dezember verzichten und erklären, dass wir Essen lieber saisonal und regional einkaufen. Ein Besuch beim Bauern macht klar, dass das Schnitzel nicht in der Kühltheke wächst. Wir können für kurze Strecken mal das Auto stehen lassen, bei der Kinderparty kein Einweggeschirr verwenden, die Shopping-Tour mit Baumwolltaschen antreten. Manche Maßnahme macht das Leben vielleicht ein bisschen komplizierter. Aber viele Vorschläge werden bei Kindern auf offene Herzen treffen: Sie werden zu Mülltrennungs-Experten und empathischen Spinnen-Rettern – wenn die Eltern ihnen zeigen, dass nicht jedes Krabbeltier mit angeekeltem Blick zertreten werden muss. Vielleicht gibt es auch die Möglichkeit, dass die Kinder im Garten Reisig für Igel aufschichten oder ein Insektenhotel basteln. So wächst Respekt gegenüber Tieren und Pflanzen und Kinder sehen, dass wir alle Verantwortung für unsere Umwelt tragen. Kinder für Naturthemen zu sensibilisieren bedeutet aber vor allem: Raus ins Grüne! Nur hier kann man erfahren, dass Bucheckern herrlich nussig schmecken, welche Heckenblume am schönsten duftet, wie sich Baumrinde anfühlt. Tipp: Packen Sie für solche Ausflüge einen kleinen Entdecker-Rucksack: Mit Becherlupe, Eimer, Kescher, Maßband, Notizblock, Bestimmungsbuch und ein paar Plastikdosen ausgerüstet werden Ihre Kinder zu echten Naturforschern.

In der Wildnis herumstromern, Wald und Wiese erforschen und dabei ökologische Zusammenhänge erkennen – für viele Kinder kommen solche Erfahrungen heute zu kurz. Umweltpädagogik hat das Ziel, allen Kindern ein direktes Naturerleben zu ermöglichen. Wie das konkret aussehen kann, davon berichtet unser Artikel.

Was krabbelt da auf der Wiese?

Warum sind manche Tiere ausgestorben? Solche Fragen zu erklären ist eine Aufgabe der Umwelt- oder Naturpädagogik. Doch sie beschränkt sich nicht auf das Bereitstellen von Kenntnissen. Viel wichtiger ist es, Kindern Liebe zur Natur zu vermitteln, sie für das grüne Leben um uns herum zu begeistern. Denn beides – Wissen und Wertschätzung – ist die Voraussetzung, dass Kinder später als Erwachsene ökologisch sinnvoll handeln. Naturpädagogik verfolgt also im doppelten Sinn einen nachhaltigen Ansatz.

Draußen aus dem direkten Kontakt mit Wald und Wiese lernen, die Lebensräume von Pflanzen und Tieren hautnah entdecken, abenteuerliche Pfade erkunden – davon profitieren Kinder auch ganz unmittelbar: Als Gegenpol zu vielen menschengemachten Orten lässt die Natur Raum für freies Spiel, für Freiheit und Kreativität, aber auch für Stille und Entspannung. Das ist wichtig für eine ganzheitliche Entwicklung.

Vorbild Familie: Umweltschutz zu Hause

Schon von klein auf sehen Kinder, wie wir Erwachsenen uns in der Natur bewegen und mit ihr umgehen. Das gibt uns die Chance, unseren Kindern ganz nebenbei einen Grundstock an ökologischem Verständnis mitzugeben. Wir können auf Übersee-Erdbeeren im Dezember verzichten und erklären, dass wir Essen lieber saisonal und regional einkaufen. Ein Besuch beim Bauern macht klar, dass das Schnitzel nicht in der Kühltheke wächst. Wir können für kurze Strecken mal das Auto stehen lassen, bei der Kinderparty kein Einweggeschirr verwenden, die Shopping-Tour mit Baumwolltaschen antreten. Manche Maßnahme macht das Leben vielleicht ein bisschen komplizierter. Aber viele Vorschläge werden bei Kindern auf offene Herzen treffen: Sie werden zu Mülltrennungs-Experten und empathischen Spinnen-Rettern – wenn die Eltern ihnen zeigen, dass nicht jedes Krabbeltier mit angeekeltem Blick zertreten werden muss. Vielleicht gibt es auch die Möglichkeit, dass die Kinder im Garten Reisig für Igel aufschichten oder ein Insektenhotel basteln. So wächst Respekt gegenüber Tieren und Pflanzen und Kinder sehen, dass wir alle Verantwortung für unsere Umwelt tragen. Kinder für Naturthemen zu sensibilisieren bedeutet aber vor allem: Raus ins Grüne! Nur hier kann man erfahren, dass Bucheckern herrlich nussig schmecken, welche Heckenblume am schönsten duftet, wie sich Baumrinde anfühlt. Tipp: Packen Sie für solche Ausflüge einen kleinen Entdecker-Rucksack: Mit Becherlupe, Eimer, Kescher, Maßband, Notizblock, Bestimmungsbuch und ein paar Plastikdosen ausgerüstet werden Ihre Kinder zu echten Naturforschern.

Natur begreifen und erforschen in der Kita

Kindern in einer pädagogischen Institution Nachhaltigkeit und Umweltschutz vermitteln – das klingt kompliziert und auch ein bisschen trocken. Dass es auch anders geht, zeigen die vielen Waldkindergärten, die in den letzten Jahren entstanden sind. Der Bundesverband der Natur- und Waldkindergärten in Deutschland e.V. listet allein für Darmstadt mehrere Waldkindergärten auf. Die Kinder verbringen den ganzen Kita-Tag im Freien. Wald und Wiese sind ideale Bewegungsräume für Kinder, sie bieten reichhaltige Möglichkeiten an Spielmaterialien und Spielzeug. Studien haben gezeigt, dass viele „Waldkinder“ motorisch fitter sind als Gleichaltrige, seltener krank werden und in der Sprachentwicklung voraus sind. Auch immer mehr konventionelle Kindergärten beziehen Waldtage, Waldwochen oder Waldprojekte in ihr Programm mit ein, um diese Vorteile zu nutzen. Einen wichtigen Beitrag dazu leisten in unserer Region die Forstämter von Hessenforst. Ihr waldpädagogisches Angebot steht Kindergärten, Schulen und anderen Gruppen zur Verfügung, oft sogar kostenlos: Vom Waldbesuch beim Förster über Projekttage bis hin zu spannenden Erlebniswanderungen, Waldjugendspielen und praktischen Arbeiten im Wald gibt es vielfältige Möglichkeiten. Im Lernort Wald können die Kinder soziale Kompetenzen entwickeln, den verantwortungsvollen Umgang mit der Natur erlernen und nebenbei auch die Vernetzung von Ökonomie, Ökologie und Sozialem am Beispiel Forstwirtschaft begreifen. Mit etwas anderem Focus, nämlich im Bereich des naturwissenschaftlichen Experimentierens in Kindergärten, engagiert sich die gemeinnützige Stiftung „Haus der kleinen Forscher“. Die größte Frühbildungsinitiative Deutschlands bietet für Kita- und auch Grundschulpädagogen Fortbildungen an und vergibt Zertifikate an Einrichtungen, die mit ihren Kindern regelmäßig auf Entdeckungsreisen gehen. Aber auch für interessierte Eltern ist die Website eine Fundgrube für Praxisideen zum Erforschen naturwissenschaftlicher Phänomene.

Lernort Natur: Ökologische Themen in der Schule

Umwelterziehung ist eine fächerübergreifende Aufgabe für alle Schulen und Schulformen – das steht sogar im Hessischen Schulgesetz. Und in der Praxis stellen sich viele Schulen ihrer Verantwortung für Umweltbildung und Nachhaltigkeit: Es gibt Schulgarten-Biotope, Sammelboxen für Tonerpatronen, Wasser-Spar-Aktionen. Schulen unterstützen Müll-Sammel-Tage und beteiligen sich am hessischen Tag der Nachhaltigkeit.

An Hintergrundinformationen und Materialvorschlägen für die Unterrichtsgestaltung mangelt es nicht, z.B. auf den Seiten des  Bundesumweltministeriums). Und auch praxisnahe Umwelterziehung muss nicht an den Kosten scheitern. Zoobesuche oder Exkursionen mit dem Förster sind für die Schulen vor Ort meist gratis. Zunehmend engagieren sich Wirtschaftsunternehmen im Bereich Umweltpädagogik. Zum Beispiel die Fraport AG, die Schulen im Rhein-Main-Gebiet kostenlos mit Wasserforscher-Sets ausstattet und naturkundliche Exkursionen oder den Besuch einer Wildtier-Schützerin finanziert. Auch die Stiftung FUTURZWEI unterstützt mit der Aktion UmweltKreativ Darmstädter Schulen bei naturpädagogischen Projekten: Sie vermittelt die Kooperation mit außerschulischen Lernorten und finanziert das Honorar eines Umwelt- und Erlebnispädagogen. Das Ziel des Engagements: Stadtkindern Entdeckungsreisen durch die Natur ermöglichen, so dass sie aus erster Hand Einblicke in ökologische Kreisläufe erleben können.

An Schulen, die im Bereich ökologische Bildung besonders engagiert sind, verleiht das Hessische Umweltministerium die Auszeichnung „Umweltschule“. In unserer Region gehört z.B. das Schuldorf Bergstraße regelmäßig zu den Preisträgern. Ein attraktives Angebot macht die Stadt Darmstadt ihren Schülern der vierten bis sechsten Klassen: Beim „Umweltdiplom“ können sie in einem spannenden Aktionsprogramm Fragen zu Tieren, Pflanzen, Energie und mehr nachgehen: Von Bionik-Experimenten über kreative Waldkunst bis zu nächtlichen Fledermaus-Exkursionen reichen die kostenlosen Angebote, die die Schüler an einen verantwortungsvollen und informierten Umgang mit der Natur heranführen sollen.

Natur am Nachmittag: Umwelt-pädagogische Freizeitangebote

Regelmäßig raus ins Grüne und dabei spielerisch einen Zugang zur Natur finden – das erleben Kinder, die auch in ihrer Freizeit naturpädagogische Angebote nutzen. Die Möglichkeiten sind vielfältig und reichen von der festen Umwelt- oder Waldgruppe bis zu pädagogisch begleiteten Geburtstagsfeiern oder Ausflugszielen. Im „Netzwerk Naturpädagogik“ sind viele Anbieter aus dem Großraum Darmstadt engagiert.

Wer sich etwas umhört, findet in unserer Region eine bunte Vielzahl familientauglicher Umwelt-Ziele. Wie wäre es z.B. mit einer Rallye auf dem Walderlebnispfad Frankenstein mit Kräuter–Riech–Garten, Barfußpfad, Summstein und Eichhörnchentelefon? Oder einem Nachtschwärmer-Kindergeburtstag mit abendlicher Tierbeobachtung und Lagerfeuer in der Wald-Schule Groß-Zimmern? Außerdem gibt es den Bionik-Lehrpfad im Botanischen Garten der TU Darmstadt (Eintritt frei!). Große Schautafeln erklären, wie Pflanzen zu Ideengebern für technische Entwicklungen wie Stacheldraht, Klettverschluss und Selbstreinigungseffekt werden.

Quasi vor unserer Haustür liegt auch der Geo-Naturpark Bergstraße-Odenwald, und seine Geopark-Ranger kann man buchen: Sie vermitteln Schulklassen ebenso wie der privaten Geburtstagsgesellschaft praxisnahe Umweltbildung u.a. zu den Themen Geologie, Naturerlebnis und Landwirtschaft – immer kindgerecht und auf Tuchfühlung mit der Natur. Ausgerüstet mit praktischen Naturpark-Entdecker-Westen können die Kinder bei spannenden Aktionen und Experimenten zum Beispiel die Vielfalt unseres Bodens erkunden oder als Bachforscher Lebewesen am Wasser kennenlernen. Weiterer Naturpark-Entdecker-Tipp: ein Sonntagsausflug zum Naturschutzzentrum Bergstraße mit Wechselausstellungen und Outdoor-Erlebnisbereichen wie Kräuterspirale, Gesteinswand, Froschteich und Bauerngarten.

Die Möglichkeiten, Natur zu erleben, sind also auch für Stadtkinder durchaus vielfältig. Ob durch die Vermittlung in Schule und Kindergarten, in einer Umwelt-Kindergruppe oder durch Aktivitäten mit der Familie – entscheidend ist, dass die Begegnung mit naturbelassenen Räumen nicht auf einzelne Events mit Alibicharakter beschränkt bleibt. Nur wenn Kinder regelmäßig und selbstverständlich draußen aktiv sein dürfen, können sie ein Gespür für Natur entwickeln. Wir Eltern können sie dabei begleiten und unterstützen. Besondere naturwissenschaftliche Expertise ist dazu gar nicht nötig. Es reichen eine Portion Neugier und die Bereitschaft, sich auch mal Hände und T-Shirt schmutzig zu machen. Dann werden Große wie Kleine mit hautnahen Naturerfahrungen und unvergesslichem Gemeinschaftserleben belohnt – versprochen!