Die wenigsten Kinder kommen ganz ohne kleinere oder größere Einbrüche durch ihre gesamte Schullaufbahn. Bei vielen Schülern gibt es im Laufe der Jahre irgendwann mal ein Leistungstief. Das muss kein Grund zu Panik sein. Oft hilft vorübergehender Extraunterricht im kritischen Fach.

Schlechte Noten, das Kind kommt nicht mehr richtig im Unterricht mit, die Lernmotivation sinkt – höchste Zeit, einzugreifen. So denken offensichtlich viele Eltern. Der Trend zur Nachhilfe steigt nämlich: Immer mehr Kinder werden neben der Schule professionell unterstützt und nutzen Angebote, um Schulstoff zu ergänzen oder zu vertiefen. Die Corona-Krise und der damit verbundene Unterrichtsausfall haben die Nachfrage noch einmal angekurbelt.

2, 3, 4 – dann steht die Nachhilfe vor der Tür?

Nicht immer braucht es für Nachhilfe ein katastrophales Zeugnis. Manchmal fädeln Eltern die außerschulische Förderung auch vorsorglich ein, um den Notenschnitt des Kindes zu heben – weil sie sich so bessere Zukunftsaussichten für den Nachwuchs erhoffen.
Pädagogen raten zwar davon ab, bei moderaten Leistungen oder gleich bei der ersten Fünf mit Nachhilfeunterricht gegenzusteuern. Das kann den Leistungsdruck enorm erhöhen und damit kontraproduktiv wirken. Allerdings ist es schon sinnvoll, früh aktiv zu werden, wenn Probleme auftauchen. Denn je eher die schulische Unterstützung stattfindet, umso effektiver können Wissens- und Lernlücken geschlossen werden.

Nicht nur Lücken stopfen, auch Lernstrategien trainieren

Die meisten Schulen haben spezielle Förderangebote und bieten auch die Vermittlung älterer Schüler als Nachhilfe an. Es ist immer sinnvoll, Rücksprache mit den Fachlehrern zu halten, wenn sich die Leistungen des Kindes verschlechtern – sie können Schwierigkeiten und Lerndefizite einschätzen und wissen vor allem, was die Anforderungen sind. Ganz wichtig: In der Nachhilfe sollte nicht nur Lernstoff nachgearbeitet werden. Nachhilfeschüler profitieren am meisten davon, wenn sie neben einem Verständnis für das Fach auch Lern- und Arbeitstechniken beigebracht bekommen, mit denen sie dann besser eigenständig den Schulstoff bewältigen können.

Gute Nachhilfe finden – Tipps für die Suche

  • Sich umhören: Empfehlungen sind Gold wert – fragen Sie bei anderen Schülern nach, wo und wie sie Nachhilfe bekommen und wie zufrieden sie sind.
  • Mit Lehrern sprechen: Sie wissen, wo Wissenslücken sind und können auch Tipps geben, oder sogar einen geeigneten Nachhilfelehrer vermitteln.
  • Probestunden nutzen: Die meisten Nachhilfeschulen bieten neben einem unverbindlichen Beratungsge- spräch auch eine Probestunde an. Die sollte man auf jeden Fall in Anspruch nehmen – denn dann „erlebt“ der Schüler, wie der Nachhilfeunterricht ablaufen wird.
  • Qualifikationen erfragen: Wer gibt die Nachhilfe?
    Welche Vor- und Ausbildung hat der Nachhilfelehrer? Kann er Erfahrungen nachweisen und vor allem: Besitzt er fundierte Kenntnisse in dem Fach? Danach sollten Sie sich erkundigen.

Mathe, Englisch, dann kommt Deutsch

Außerschulische Nachhilfeangebote gibt es für alle Fächer. Aber mit Abstand am meisten gefragt ist und bleibt Mathematik: Rund 61 Prozent des Hilfsunterrichts werden aufgrund von Schwierigkeiten mit Algebra und Co. in Anspruch genommen. Fremdsprachen wie Englisch, Französisch und Latein folgen mit zusammengenommen 46 Prozent. Deutschnachhilfe belegt mit etwa 31 Prozent den dritten Platz.

Jeder fünfte Gymnasiast hat Nachhilfe

Am häufigsten verbreitet ist die Lernunterstützung an Gymnasien: Fast jeder fünfte Gymnasiast nimmt Nachhilfeunterricht. Die meisten Schüler, die Nachhilfe bekommen, sind in der siebten bis zehnten Klasse. Dann sind die Kinder in der weiterführenden Schule und etwa im Alter zwischen 13 und 16 Jahren – also meist mitten in der Pubertät. In dieser turbulenten Zeit lassen oft die schulischen Leistungen nach. Zudem wird der Lernstoff komplexer und die
Ansprüche steigen.

Förderung um jeden Preis, aber ohne Erfolgsgarantie

Eltern lassen sich die Nachhilfe auch was kosten: Im Schnitt zahlen sie monatlich rund 90 Euro für den privaten Förderunterricht. Wie wirksam Nachhilfe ist, hängt nicht nur von ihrer Art und Qualität ab, sondern auch vom Schüler. Es gibt Studien, die der außerschulischen Paukerei durchaus positive Effekte auf die Schulleistungen bescheinigen. Doch eine Garantie für bessere Noten ist Nachhilfe in keinem Fall.

Nachhilfe – nicht ohne Risiken … und Nebenwirkungen

„Dann kriegst Du halt Nachhilfe!“

Für verzweifelte Eltern kann das wie die Lösung für sich anbahnende Schulprobleme klingen. Allerdings ist es meist nicht damit getan, dem Kind Zusatzstunden im kritischen Fach aufzubrummen.
Ziel der Nachhilfe sollte sein, dass der Schüler wieder mehr Selbstvertrauen in das eigene Können bekommt und Fähigkeiten verbessert, um sicher zu werden. Ein ständiges Begleitprogramm zum Unterricht sollte
Nachhilfe nicht werden.

„Jetzt zahlen wir schon so viel, jetzt musst Du doch mal eine Zwei schreiben!“

Nachhilfe kostet Zeit und Geld. Beides beeinflusst die Erwartungen, die man an den Extra-Unterricht hat. Der muss sich „rechnen“, will heißen: Die Leistungen und damit die Noten müssen sich verbessern.
Für Kinder kann das ein gewaltiger Druck sein. Vor allem, wenn sie
unsicher sind und Prüfungsangst haben.

„Das mach ich in der Nachhilfe!“

Manche Kinder verlassen sich bald ganz auf die Nachhilfe:
Im Schulunterricht passen sie nicht richtig auf und konzentrieren sich weniger. Da der Stoff sowieso nochmal in der Nachhilfe erklärt wird, schalten sie im Unterricht ab, sobald sie nicht mehr mitkommen. Darum sollte Nachhilfe zeitlich begrenzt und klar definiert sein: Es wird nicht nur der aktuelle Unterrichtsstoff „nachbereitet“, sondern Lernrückstände werden gezielt aufgeholt.

„Ich schaff‘ das nicht alleine!“

Dann gibt es noch eine psychische Nebenwirkung, die man nicht unterschätzen sollte. Kinder, die viel und oft Nachhilfe bekommen, entwickeln womöglich ein negatives Selbstbild, trauen sich weniger zu und sind verunsichert. „Ich kann das sowieso nicht!“ könnte als Angstfaktor eine Lernunselbstständigkeit fördern.

Wenn man „Nachhilfe in Darmstadt“ googelt, landet man auf Anhieb über 600.000 Treffer.

Wer in dieser absurden Fülle des Angebots das Passende herausfischen will, muss entweder auf gut Glück etwas auswählen oder sich vorab gründlich informieren. fratz stellt drei Nachhilfeinstitute in Darmstadt etwas näher vor.

Studienkreis Darmstadt

Wer ist das?

Der Studienkreis gehört zu den führenden privaten Bildungsanbietern in Deutschland. Etwa 1000 Niederlassungen gibt es, alle bieten das Gleiche an: Qualifizierte Nachhilfe und schulbegleitenden Förderunterricht für Schüler aller Klassen und Schularten in allen gängigen Fächern.

Wie läuft die Nachhilfe ab?

Nach einem unverbindlichen Beratungsgespräch wird eine Lernstandsfeststellung durchgeführt. Auf dieser Basis wird ein individueller Förderplan erstellt, nach dem die Nachhilfe gestaltet wird.
Die Stunden finden in der Regel in Kleingruppen von drei bis fünf Schülern in den Räumen des Studienkreises statt. Einzelunterricht ist in Ausnahmefällen möglich. Die Stunden laufen immer nach den gleichen sechs Unterrichtsphasen ab. Lernfortschritte werden in einer Lernchronik und vom Nachhilfe-Lehrer in einer Schülerkartei dokumentiert und mit dem Förderplan abgeglichen.

Wer macht das?

Alle Nachhilfekräfte haben nach Studienkreis-Angaben eine vorgeschriebene Einarbeitung absolviert und eine Zertifizierung „Didaktik und Methodik in der Nachhilfe“. Sie haben den entsprechenden fachlichen Hintergrund im Nachhilfefach. Zum größten Teil unterrichten Studenten (Lehramt) oder pensionierte Lehrer.

Was kostet es?

Eine Unterrichtsstunde  à 45 Minuten gibt es  für 8,43 Euro, wenn man einen Vertrag über  24 Monate abschließt. Einzelunterricht kostet 31,11 Euro pro 45 Minuten.

Kontakt:

Elisabethenstraße 17, 64283 Darmstadt
Infos unter Telefon  0 61 51/29 29 30 oder auf
www.studienkreis.de/nachhilfe-darmstadt/

Pupil´s Help Nachhilfeinstitut

Wer ist das?

2004 wurde das Nachhilfeinstitut in Darmstadt gegründet. Es bietet Einzelunterricht von Fach-Lehrkräften für alle Fächer und Klassenstufen. Als Nachhilfeinstitut ist es vom staatlichen Schulamt anerkannt. Das reine Familienunternehmen gehört zu keiner Nachhilfe-Kette oder einem Franchise-Unternehmen. Wichtig ist den Inhabern der enge Kontakt zu den Schülern, den Eltern und gegebenenfalls auch zu Lehrern.

Wie läuft die Nachhilfe ab?

Es gibt ausschließlich Einzelstunden, Gruppenunterricht wird nicht angeboten, da „Nachhilfe in unseren Augen nur dann greift, wenn wir uns gezielt um die spezifischen Probleme der jeweiligen Schülerin oder des jeweiligen Schülers kümmern können“, schreibt das Unternehmen auf der Webseite.

Wer macht das?

Die Lehrkräfte arbeiten als Nachhilfelehrer auf Honorarbasis, darunter sind viele Lehrer oder Studenten.
Die Mindestanforderung, um bei Pupil´s Help Nachhilfe geben zu können, ist Abitur.

Was kostet es?

Eine Nachhilfeeinheit (45 Minuten) gibt es ab 24 Euro. Nachhilfestunden können als Einzeleinheit ohne jegliche Vertragsbindung gebucht werden, als 10er-Paket oder als regelmäßiger, wöchentlicher Unterricht innerhalb eines Vertrags.

Kontakt:

Kiesstraße 105, 64287 Darmstadt,
Infos unter Telefon 0 61 51/4 29 73 70
oder auf
www.pupilshelp.de

Das Mathematik Lernzentrum

Wer ist das?

„Mit uns kannst Du rechnen“, lautet der Slogan des jungen Unternehmens. Es sieht sich selbst als Fitness-Studio für Mathematik mit Personaltrainern und speziell entwickelten Trainingsplänen. 2014 wurde das Mathematik Lernzentrum von zwei Mathematik-Lehramts- und einem Physik-Studenten gegründet. Leitfigur ist Prof. Dr. Regina Bruder, zuständig für die Lehrerausbildung im Fachbereich Mathematik an der TU Darmstadt.

Wie läuft die Nachhilfe ab?

Der Unterricht findet im Lernzentrum in Darmstadt statt. Aber auch für Schülerinnen und Schüler, die mit dem Konzept von zu Hause aus lernen wollen, gibt es Angebote. Beim Mathe-Training können Schüler zwischen wöchentlichem Einzelunterricht, Tandemunterricht und Gruppenunterricht wählen. Nach Absprache können auch nur ab und an Stunden gebucht werden. Beim Mathe-Training können Schülerinnen und Schüler zu angebotenen Zeiten im Lernzentrum oder online an ihrem Wissen arbeiten. Für Fragen steht dann eine betreuende Lehrkraft zur Verfügung.

Wer macht das?

Die Lehrkräfte verfügen nachweislich über Erfahrung mit Jugendlichen und befinden sich in einem Mathematik-Lehramts- oder einem naturwissenschaftlichen Studium.

Was kostet es?

Einzelunterricht kostet ab 30 Euro, Mathetraining 49 Euro pro Monat. Gruppenunterricht mit drei bis fünf Schülern ab 12 Euro die Einzelstunde.

Kontakt:

Nieder-Ramstädter Straße 59, 64287 Darmstadt,
Infos unter
Telefon 0 61 51/8 61 52 61 oder auf
www. mathe-besserwissen.de