Gastbeitrag von Peter Stühl

Der Grafiker und Schriftkünstler Karlheinz Flau, Jahrgang 1935, hat der Insel seiner Familienerlebnisse, der Insel Sylt, ein Denkmal setzen wollen und schuf ein Buch mit einem Text und seinen schönen, bunten Illustrationen. Seine vier Kinder und solche, die im Gemüt Kinder bleiben können, haben es geliebt. So hat er es unter dem Titel: „Wir fahren auf die Insel“ herausgebracht und damit ein anschauliches Werk geschaffen.

Was erwartet den Betrachter?

Die Blätter sind einseitig farbig bedruckt und als Doppelseiten nach außen gefalzt, während die Öffnung der Seiten durch die Spiralbindung zusammengehalten werden. Es sind elf ganzseitige Aquarelle in fröhlich leuchtenden Farben.

Die Titelseite zeigt die  Dampfer-Fähre, den Leuchtturm und eine bunte Boje; auf der Rückseite sind die Zeichnungen einiger Tierarten, die man zum Beispiel auf der Insel antreffen kann: Seehund, Seepferdchen, Krabbe und Austernfischer, Möwen.

Die Seiten wechseln jeweils zur Hälfte als ganzseitige Zeichnungen von den sehenswerten Bauwerken und als Textseite mit Tierabbildungen.

Die Geschichte beschreibt die Reise zu den Besonderheiten  der Insel: Reetgedeckte Bauernhäuser, ein Möwengelege mit der großen Möwe und ihren gesprenkelten Eiern, ein Strandbild mit Muscheln und Seesternchen,  Schafe auf den Strandwiesen der Wattseite, die Inselkirche, die Mühle des Müllers mit seinem Wohnhaus, die Töpferin an der Drehscheibe, den Weber am Webstuhl, den Fischer mit seinem Kutter und dem Fischfang und natürlich den rotweißgestreiften Leuchtturm inmitten der Dünenlandschaft.

Das Besondere dieses kleinen Werkes: die Frische der Farben, das schneeweiße Papier, das die Farben zum Leuchten bringt und das Andersartige von Landschaft, Tier- und Pflanzenwelt und den Berufen der Inselbewohner. Für die „Stadtkinder“ eine schöne, natürliche Umgebung, eine Einstimmung, die phantasieanregend ist und die neugierig macht, noch bevor es auf die Insel geht.

Das Format passt ja nicht ganz ins Osternest, aber ab Frühlingsanfang spätestens wächst die Reiselust bei den Beschauern – und, wer weiß, was sich die Kinder insbesondere wünschen. – Es ist alles dabei: Die Anfahrt mit dem Auto, (das an der Meeresgrenze auf die  Waggons des Zuges auffahren muss), das Übersetzen und Entladen auf der Insel. Das ruhige, gleichförmige Leben (ohne Autolärm), der Bollerwagen, der mit den Strandutensilien gezogen werden muss (und bis zum Strand ist das schon eine unbekannte Entfernung). Das Erlebnis der Wellen am Strand, der Strandkorb, die Ruhe und das Spiel in der Sonne und im Sand und dann kann man auch zur „Strandquelle“ gelangen für Getränke und dem obligatorischen Eis. Was braucht die Seele mehr?

Karlheinz Flau

WIR FAHREN AUF DIE INSEL

26 Seiten, A4, quer, japanische Ringheftung

ISBN 9783 939240495