Glücklicherweise gibt es eine Reihe von Apps und Webseiten, die speziell für eine sichere und kinderfreundliche Umgebung entwickelt wurden. Sie ermöglichen es Kindern, die Welt des Internets zu erkunden, zu lernen und Spaß zu haben, während Eltern die Gewissheit haben, dass ihre Kinder vor unangemessenen Inhalten geschützt sind. Von lehrreichen Apps, die spielerisch Wissen vermitteln, über kreative Plattformen, die zum Malen und Geschichtenerzählen anregen, bis hin zu speziell kuratierten Webseiten, die ein sicheres Surferlebnis bieten – die Auswahl ist vielfältig und bietet für jedes Alter etwas. Wichtig bei der Nutzung dieser digitalen Helfer ist, dass sie nicht nur unterhalten, sondern auch den Datenschutz ernst nehmen und keine persönlichen Daten sammeln oder weitergeben. Und die Begleitung der Eltern bei der Nutzung ist unabdingbar. Wir stellen hier eine kleine Auswahl an Apps und Webseiten vor.
Simpleclub – Lernapp
Gratis App & Pro | YouTube | ab 5. Klasse
Die Lerninhalte der Simpleclubber gibt auf YouTube und als App. Hier gibt es die Gratisversion und Plusversionen mit unterschiedlichen Laufzeiten und entsprechend unterschiedlichen Preisen. Vermittelt werden alle Lerninhalte die es auf den bundesdeutschen Lehrplänen gibt. Die Proversionen erstellen eigene Übungsaufgaben und bereiten fürs Abi vor. Geboten werden kurze Erklärungen bis hin zu Videos, die ins Detail gehen. Alles in „junger“ Sprache, so dass sich die Schüler angesprochen fühlen. Anschauen lohnt sich.Mr.Wissen2Go
Mirko Drotschmann ist Journalist, Historiker und YouTuber aus Rheinhessen und vermittelt auf den Plattform YouTube und Instagram Wissen zu aktuellen Themen, politischer Bildung und historischen Zusammenhängen. Dabei erklärt er auch heikle Themen möglichst neutral und stellt den Bezug zur Lebenswelt dar. Jede Woche erreicht er Millonen Follower und das seit nunmehr 12 JahrenKikaninchen-App
Die Maus-App
Lehrer Schmidt ist YouTuber, der sehr anschaulich und mit vielen Beispielen Mathematik, Physik und auch Allgemeinwissen für Grundschulem Haupt- und Realschule und bis Klasse 10 vermittelt. Zusätzlich gibt es regelmäßig Videos zu aktuellen Themen.
Lach- und Sachgeschichten, Spiele, Rätsel und Elefanten-Filme speziell für die Kindergarten-Altergruppe. Im Elternbereich kann man die Nutzungsdauer einstellen. Werbefrei und ohne In-App-Käufe.
Spielerisches Entdecken und Ausprobieren, anregende und lustige Spiele ohne Zeitdruck, Steuerung durch Touchen, Pusten, Klatschen und mehr stehen im Vordergrund der App. Videos aus ARD, ZDF und Kika. Einstellmöglichkeiten für Spielzeiten gibt es auch.
Spiele (manche auch versteckt) und Rätsel, die Welt der Maus kennenlernen, Lach- und Sachgeschichten, alles in der kostenfreien App, die ständig weiterentwickelt wird. Im Elternbereich kann man die Nutzungsdauer einstellen. Werbefrei und ohne In-App-Käufe.
Mit der ZDFtivi-App stehen eine Vielzahl der Kinderserien und Kinderfilme aus dem Programm von ZDFtivi und KiKA mobil zur Verfügung. Wie alle ZDF-Onlineangebote ist die ZDFtivi-App werbefrei, ohne In-App-Käufe und kostenlos.Seitenstark.de
Seitenstark besteht aus dem Seitenstark-Netzwerk und dem gemeinnützigen Seitenstark-Verein.
Das Netzwerk engagiert sich für eine gutes Internet für Kinder und macht die Angebote sichtbar. Der Seitenstark-Verein ist das Dach des offenen Seitenstark-Netzwerks. Er ist gemeinnützig und anerkannter Träger der freien Jugendhilfe. Seine Mitglieder sind Menschen aus den Bereichen Kindermedien, Medienpädagogik und Bildungsarbeit.
Gemeinsam treten sie für das Recht aller Kinder und Jugendlichen auf positive, hochwertige und partizipative Inhalte im digitalen Bereich ein. Sie machen solche Inhalte sichtbar und engagieren sich für ihre zukunftsfähige Weiterentwicklung.
Im Kinderbereich gibt es Tipps für starke Kindersseiten, fit im Internt, ein Kinder-Forum und auch eine gute Auswahl an Spielen. Im Eltern/Lehrkräfte-Bereich geht es um Schule, Bildung, Gütesiegel, Tipps zum Erkennen guter Seiten und Rechte der Kinder im Netz.
MUK Hessen
Das Institut für Medienpädagogik und Kommunikation Hessen e. V. (MuK Hessen) plant und organisiert medienpädagogische Veranstaltungen für alle Altersklassen. In Kooperation mit der Wissenschaftsstadt Darmstadt gibt es darüber hinaus das Haus der digitalen Medienbildung (HddM) mit dem Ziel, Medienbildung für alle in Darmsadt anzubieten. Dabei geht es vorrangig um das Verhältnis des Menschen zu sich und seinen digitalen Geräten. Die Reflexion der eigenen Medienbiografie und das Kennlernen und Erweitern der eigenen Kompetenzen im Umgang mit sich selbst, den Medien und den anderen Menschen stehen dabei im Vordergrund. Auf der Webseite gibt es Erklärfilme und Tutorials sowie Workshop-Angebote.
Mein erstes Smartphone. Eltern-Kind Mediencoaching
Samstag, 2. März 2024 | Samstag, 6. Juli 2024
Samstag, 5. Oktober 2024 | jeweils 10 – 16 Uhr
Die Teilnahme ist kostenfrei. Die Teilnehmerzahl ist auf
10 Teilnehmerpaare (ein Elternteil mit einem Kind) begrenzt.
MuK Hessen, Forstmeisterstr. 11, Darmstadt, Tel.: 06151 – 3 60 56 87
E-Mail: muk@muk-hessen.de, www.muk-hessen.de, www.hddm-darmstadt.de
Büchertipps
Dreißig Minuten, dann ist aber Schluss!
Patricia Cammarata setzt beim Thema Medien auf Teilnahme statt auf Verbote. Ob YouTube, Snapchat oder Online-Games, sie möchte Eltern die Angst nehmen und sie auf dem Weg zu einer medienkompetenten Familie begleiten. Mit vielen praktischen Beispielen und eigenen Erlebnissen – mal humorvoll, mal ernst – beschreibt sie den Weg durch den Medien-Dschungel und wie wichtig es ist, die eigene Komfortzone zu verlassen und vor allem, wie wichtig es ist, seinen Kindern zuzuhören und sie ernst zu nehmen.Anke Helene
Patricia Cammarata, Dreißig Minuten,
dann ist aber Schluss!
Mit Kindern tiefenentspannt durch
den Mediendschungel
Eichborn Verlag | 320 Seiten | 16 Euro
„Medienerziehung ist für Kinder und Jugendliche absolut zentral … wir haben daher zu Hause und in der Schule eine große Verantwortung“, sagt Leonie Lutz in einem Interview. Ein Satz, der auch vom MuK-Team stammen könnte. Überhaupt kann ich bei fast allen Aussagen des Buches „Begleiten statt verbieten. Als Familie kompetent und sicher in die digitale Welt“ nur zustimmend nicken.
Aber der Reihe nach. Der umfangreiche und klar strukturierte Ratgeber macht den lesenden Eltern gleich zu Beginn klar: Ohne Medienkompetenz keine Zukunft! Denn digitales Arbeiten und Lernen ändern sich beständig und wollen wir unsere Kinder fit für die Zukunft machen, kommen wir nicht drumrum, Digitalität als etwas Positives zu bewerten und uns damit auseinanderzusetzen. Also raus aus der eigenen Komfortzone, ran an die Handys und gemeinsam rausfinden, was geht und was nicht. Informativ und kreativ gibt es dann Tipps zur Kommunikation und Kooperation im Netz sowie jede Menge Anregungen, sicher in der digitalen Welt zu navigieren – und sicherlich kann dabei manch Erwachsener auch noch etwas für die eigenen Datenschutzeinstellungen lernen. Social Media-Plattformen wie Snapchat oder TikTok werden kritisch beleuchtet, Risiken wie Computersucht, Cybergrooming oder FoMo thematisiert. Zwischendurch gibt es kurze Interviews oder O-Töne von Fachleuten und immer wieder heißt es: begleiten statt verbieten mit dem Ziel, dass die Heranwachsenden durch Handeln und Reflektieren zum selbstbestimmten Umgang mit den vielfältigen Medienangeboten gelangen. Ein eigenes Kapitel zum Thema lernbegleitende Tools und Apps sowie Hilfe im Netz samt Anregungen für digitale Familienregeln runden diesen absolut empfehlenswerten Ratgeber ab.
Ganz konkret liefert dieses praxisnahe Buch also Handlungsanweisungen, hilfreiches Hintergrundwissen und jede Menge Tipps, die sich leicht umsetzen lassen. Voraussetzung – und das ist natürlich elementar – man übernimmt als Eltern. Verantwortung für die (Medien-)Erziehung der eigenen Kinder. Dabei müssen Eltern unterstützt und auch begleitet werden. Genau das leistet dieses Buch. Ilona Einwohlt
@kinderdigitalbegleiten
Leonie Lutz und Anika Osthoff:
Begleiten statt verbieten. Als Familie
kompetent und sicher in die digitale Welt
Kösel Verlag | München 2022 |
240 Seiten | 17 Euro
