Gerade ist es in Mode, via Smartwatch Daten über sämtliche Aktivitäten zu sammeln: Ob Schlaf, Schritte oder Stress, Puls, Pausen oder Kalorien, so eine Uhr ist immer dabei. Schick und unauffällig am Handgelenk getragen, checkt der Sensor sämtliche Aktivitäten – und sendet die Daten an den Anbieter und die comunity. Zur Belohnung gibt es likes und Kommentare, Motivationssprüche und Sachpreise. Und übers GPS weiß jede und jeder, wo wir uns gerade befinden …

Was die einen an Überwachungsstaat erinnert und Gänsehaut hervorruft, empfinden andere als motivierend und beruhigend. Denn gerade, wenn es um das eigene Kind geht, steht für Eltern das Thema Sicherheit an erster Stelle. Zu wissen, wo es gerade unterwegs ist, gehört selbstredend dazu. Andersherum kann das Kind jederzeit selbst anrufen und/oder einen Notruf absetzen. Noch besser: weil es sich nicht um ein Smartphone handelt, kommt das Kind nicht in Versuchung zu daddeln …

Schützt das Tracken?

Stellt sich nur die Frage, ob tracken wirklich schützt. Oder ob es vielleicht nicht besser wäre, gemeinsam sicheres Verhalten zu trainieren und auf Gefahren hinzuweisen, die Kinder im Alltag erwarten: Im Straßenverkehr, auf glitschigen Felsen, hohen Ästen, dunklen Gassen. Gemeine Schläger*innen und böse Menschen, die sie mit Versprechungen locken. Das gleiche gilt für die Medienwelt, in der sich Kinder von klein auf bewegen und zurechtfinden müssen.

Vertrauen und Liebe

Je eher wir anfangen, mit ihnen verantwortungsvolles Verhalten zu üben, sie für Gefahren und Betrügereien sensibilisieren, desto selbstbewusster und eigenständiger kommen sie durch die Welt. Dazu müssen Kinder dann nicht jederzeit erreichbar sein. Denn ob es Eltern gefällt oder nicht: Unsere Aufgabe ist es nicht, unsere Ängste zu projizieren, sondern unsere Kinder stark und sicher für die Welt zu erziehen. Mit Vertrauen und Liebe, die keine Technik der Welt ersetzen kann – und die beste Motivation für alle ist.

Ilona Einwohlt für MuK Hessen
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