• * Durch diese Schreibweise möchten wir darauf aufmerksam machen, dass Behinderung keine festgeschriebene Identität ist, sondern einen Zustand beschreibt, der durch Barrieren verursacht wird.

Barrierefreiheit bedeutet, dass Orte für alle Menschen gleich zugänglich sind: Zum Beispiel groß genug für Kinderwagen, breit genug für Rollstühle, sicher genug für Krücken. Auch Gebärdensprache als Schulfach würde zur Barrierefreiheit beitragen. Genauso wie automatische Vorlesefunktionen und Bildbeschreibungen im Internet. Menschen sind nicht behindert, sie werden durch die Strukturen unseres Alltags be_hindert*.

Unser Alltag orientiert sich meist am Durchschnitt. Diese Norm trifft auf wenige Menschen tatsächlich zu. Viele stört das nicht unbedingt. Für neurodiverse und körperlich vielfältige Personen ist die Teilhabe am öffentlichen Leben leider schwerer. Manchmal können sie gar nicht teilhaben. Oft werden Barrieren für Menschen mit Be_hinderungen* von Menschen ohne Be_hinderungen nicht wahrgenommen.

Respekt und Empathie

Manche denken, wenn eine Person von außen betrachtet nicht der Norm entspricht, dass ihr Denken, Empfinden und Verstehen beeinträchtigt sein muss. Manche werden zum Beispiel nicht selbst angesprochen, sondern nur ihre Begleitpersonen. Oder sie bekommen gar keine Möglichkeit, selbst zu Entscheiden.

Menschen mit Be_hinderungen erleben im Alltag, dass sie ungefragt angefasst werden. Prothesen, Hilfsmittel, Rollstühle werden von anderen einfach berührt, verschoben oder bedient. Oft von nichtbehinderten Menschen, die nur helfen wollen.
Hilfsbereit sein ist ein gute Eigenschaft! Nachfragen ist die beste Möglichkeit, um einer Person mit Respekt zu helfen. Am besten frage ich auch, WIE ich helfen kann. Bitte nicht beleidigt sein, wenn jemand keine Hilfe möchte.
Alle Menschen haben ein Recht auf Maßnahmen, die Nachteile im Alltag ausgleichen. Weil alle Menschen gleich wertvoll sind und dabei sehr unterschiedlich.
Inklusion bedeutet auch Empathie und Geduld füreinander zu haben. Zum Beispiel verstehen wir unterschiedliche Perspektiven viel besser, wenn der Austausch zum Alltag gehört. Wo wir uns begegnen, da können wir auch Gemeinsamkeiten entdecken, die uns verbinden. Dafür braucht es Barrierefreiheit.

Sichtbarkeit und Miteinander

Menschen mit Be_hinderungen sind wenig im Alltag sichtbar. Wenn es um ihre Darstellung in den Medien geht, werden sie selten miteinbezogen. Noch seltener sind Kulturschaffende mit Be_hinderungen. Darum wiederholen sich viele Vorurteile.
Manche Be_hinderungen sind für Außenstehende nicht direkt erkennbar. Dann werden sie wenig beachtet oder vergessen.
Manche Menschen leben in speziellen Wohneinrichtungen. Einige besuchen ihnen zugewiesene Bildungseinrichtungen. Einige arbeiten in Werkstätten für Menschen mit Be_hinderungen. Diese Strukturen sind für viele Leute sinnvoll und nützlich. Gleichzeitig bieten sie wenig Möglichkeiten für Selbstbestimmung, Teilhabe und Gleichstellung, wie es durch die UN-Behindertenrechtskonvention vorgesehen ist.
Durch die Trennung der Lebenswelten fehlt eine inklusive Alltagskultur, in der Vielfalt und Teilhabe selbstverständlich sind. Wir haben noch viel zu tun, damit sich Inklusion für die ganze Gesellschaft normal anfühlt. Dafür gibt es schon einige Fachstellen und Projekte, die bei dieser Entwicklung unterstützen.

AdiNet Südhessen hat kleine Interviews mit Institutionen aus dem Netzwerk geführt, die sich dafür einsetzen:

Interview-Fragen:

  1. Wer seid ihr und wo seid ihr zu erreichen?
  2. Für wen seid ihr da?
  3. Wie stärkt ihr die Rechte von Menschen mit Behinderungen?
  4. Wovon sollten mehr Menschen erfahren?
  5. Was ist eure Botschaft?
  6. Habt ihr einen Medientipp zum Thema Inklusion?

INKLU-Beratung Hessen (IBH)

  1. Wir sind die hessenweite, unabhängige Beratungs- und Koordinierungsstelle für Inklusion! Wir bieten insbesondere direkte Elternberatung, in Ergänzung zu bestehenden Angeboten, zur inklusiven Beschulung, zu individuellen Problemen, sowie allgemein zu den Übergängen Kita-Schule, weiterführende Schule und Schule-Beruf, zur Ganztagsschule und inklusiven Freizeitmöglichkeiten.
    IBH – Inklu-Beratung HessenGemeinsam leben Hessen e.V.
    Weberstraße 7
    60318 Frankfurt am Main.
    Tel.: 069 / 15 32 55 69
    www.inklusion-hessen.de
    beratung@inklusion-hessen.de
  2. Unsere Beratungsstelle wird hauptsächlich von Angehörigen von Kindern mit Behinderung aufgesucht. Es kommen auch Anfragen direkt von Menschen mit Behinderung. Zunehmend werden wir von Schulen, Beratungs- und Förderzentren angefragt.
  3. Unsere Beratung ist niedrigschwellig und kostenlos: Eltern erfahren praktische Hilfestellung, um besser teilhaben zu können oder um Teilhabe zu ermöglichen
  4. Wir bieten auch (Online-) Veranstaltungen zu verschiedenen Fragestellungen im Zusammenhang mit Behinderung an (z.B. „Mein Kind mit Behinderung wird 18 – was gilt es zu beachten?“)In unserer Beratungsstelle besteht daneben die Möglichkeit, einen Medienkoffer für Inklusion auszuleihen. Mehr zum Inklusionskoffer auf www.gemeinsamleben-hessen.de
  5. Einfach teilhaben – das ist Inklusion!
  6. Auf den Seiten unserer Trägervereine und Kooperationspartner finden sich viele nützliche Infos und Videos zum Thema Inklusion.
    https://www.netzwerkinklusion.de
    https://www.gemeinsamleben-hessen.de
    https://www.igel-of.deund natürlich der Song „Inklusion“ mit der Blind Foundation auf YOUTUBE.

Mission Inklusion – Das junge Team der Aktion Mensch

  1. Inklusion geht alle etwas an! Daher vernetzen wir junge Menschen, die sich für Inklusion und Vielfalt einsetzen.
    Ihr erfahrt mehr über uns im Internet unter https://mission-inklusion.de/ oder direkt an chrissy@jugendbeteiligung.info
  2. Wir verbinden junge Menschen zwischen 14 und 24 Jahren in ganz Deutschland. Alle, die bei Mission Inklusion waren und nun älter als 25 Jahre sind, können weiterhin verbunden bleiben. Hierfür haben wir ein eigenes Netzwerk aufgebaut.
  3. Ganz egal ob Treppen vor dem Wahllokal oder Barrieren in den Köpfen – Wir wollen alle Barrieren abbauen und setzen uns für Barrierefreiheit ein.
  4. Finde bei uns Menschen, mit denen du dich gemeinsam für Inklusion einsetzen kannst. Wir unterstützen dich bei deinem Engagement! Erfahre zum Beispiel im Oktober, wie du für gute Stimmung in inklusiven Gruppentreffen sorgen kannst in unserer Energizer-Weiterbildung https://mission-inklusion.de/terminuebersicht/
  5. Wir setzen uns für eine inklusive Welt ein, weil alle Menschen unterschiedlich und gleich viel wert sind!
  6. Ja: Die inklusive Kinderbuch-Reihe „Alle Dabei!“ gibt es bei www.marta-press.de

EUTB® Bergstraße

  1. Wir sind das bunte Team der Teilhabe-Beratungsstelle EUTB® Bergstraße (Ergänzende Unabhängige Teilhabeberatung). Wir sind eines von bundesweit gut 500 EUTB® Angeboten und beraten kostenlos, barrierefrei und auf Wunsch anonym. Sie können mit allen Fragen zu uns kommen.
    Wir haben im Kreis Bergstraße aktuell 3 Beratungsstellen: In Birkenau, Bensheim und Fürth im Odenwald, eine weitere soll noch 2021 dazukommen.Man erreicht uns unter:
    Telefon: 06201 – 8760306
    E-Mail: eutb-bergstrasse@wir-dabei.de
    www.eutb-bergstrasse.de
    Alle Teilhabe-Beratungsstellen in Deutschland findet man unter: www.teilhabeberatung.de
  2. Wir beraten Menschen mit Behinderungen und/oder chronischen Erkrankungen, die Unterstützung für ihre volle und gleichberechtigte Teilhabe brauchen. Wir beraten auch Eltern, Angehörige und Bezugspersonen. Ratsuchende können sich an jedes EUTB® Angebot wenden, egal wo sie wohnen oder welche Teilhabebeeinträchtigung sie haben. Das bedeutet für uns „Eine für alle“.
  3.  Wir bieten unabhängige Beratung auf Augenhöhe. Das heißt, wir beraten nur im Sinne der Menschen, die bei uns Rat suchen. Wir nehmen sie in ihrer Vielfalt, ihren Erfahrungen, ihren Wünschen und Bedürfnissen an und suchen gemeinsam nach geeigneten Wegen für mehr Teilhabe und Selbstbestimmung.
  4. Wir sind LOTS*INNEN im System: Wir informieren über Rechte und Möglichkeiten, über Anlaufstellen und Unterstützungsangebote; dies bieten wir auch über neue Beratungsformen an. Zum Beispiel: Videochat oder Walk & Talk — Beratungsspaziergänge. Wir unterstützen, begleiten und empowern.
  5. Auch Corona kann uns nicht davon abhalten, bzw. bestärkt uns noch darin, uns für Soziale Teilhabe und ein selbstbestimmtes Leben einzusetzen. Die EUTB ist „Eine für alle, immer!“
  6. Unser Trägerverein Wir DABEI! e.V. hat eine umfangreiche Bibliothek, die allen Menschen offensteht.

AdiNet Südhessen

AdiNet Südhessen vernetzt Initiativen, Vereine, Institutionen und Einzelpersonen, die sich gegen Diskriminierung engagieren in der Region Darmstadt, Darmstadt-Dieburg, Groß-Gerau, Odenwaldkreis sowie im Kreis Bergstraße.
www.adinet-suedhessen.de

Das AdiNet Südhessen ist eines von vier Antidiskriminierungsnetzwerken in Hessen, gefördert durch die Stabsstelle Antidiskriminierung des Hessischen Ministeriums für Soziales und Integration. Träger ist der Verein Fabian Salars Erbe e.V. – für Toleranz und Zivilcourage.

Wenn Sie Hilfe oder Beratung im Diskriminierungsfall benötigen, finden Sie auf der Homepage von AdiNet Südhessen Kontaktadressen, wie z.B. ADiBe, die hessenweite Antidiskriminierungsberatung: https://adibe-hessen.de