REPORTER: Liebes NEINhorn, lieber WASbär, lieber NAhUND, liebe KönigsDOCHter, es war nicht leicht, einen Interviewtermin mit euch zu bekommen. Es scheint schwer was los zu sein bei euch im Land der Träume?
WASbär: WAS? Was hast du gesagt?
NAhUND: Du musst verzeihen, er hört schlecht.
WASbär: Ich höre nämlich schlecht.
NEINhorn: Na toll. Das fängt ja gut an.
KönigsDOCHter: Du wolltest doch, dass wir das Interview geben.
NEINhorn: NEIN!
KönigsDOCHter: Doch!
NEINhorn: NEIN!
KönigsDOCHter: Doch!
REPORTER: Okay, ich sehe schon. Das muss ich hier heut etwas anders angehen … Liebes NEINhorn, gezuckerter Glücksklee, Knuddel-Engel und Kuschelwölkchen – das findest du alles peinlich. Aber bist du als NEINhorn nicht selbst ein wenig Kitsch?
NEINhorn: NEIN.
REPORTER: Verstehe. NAhUND, es gibt kritische Stimmen, die sagen, dass eurer Geschichte die Moral fehlen würde.
NAhUND: Na und?
REPORTER: Verstehe. So wird dieses Interview also laufen. Liebe KönigsDOCHter, du bist ja nicht so einsilbig …
KönigsDOCHter: Doch.
REPORTER: Als du die drei vom Turm der totalen Tristesse herab erblicktest, wusstest du da gleich, dass sie dich retten würden?
KönigsDOCHter: Gegenfrage: Würdest du mir die Füße massieren?
REPORTER: Äh, nein.
KönigsDOCHter: Doch! Du bist mein Untertan! Du musst tun, was ich dir sage!
REPORTER: Lieber WASbär, wie hältst du es nur mit den anderen aus?
WASbär: Was?
REPORTER: Reden wir mal über das Buch. Ihr wurdet von Astrid Henn porträtiert. Was habt ihr gesagt, als sie euch die ersten Bilder gezeigt hat?
NEINhorn: Meinetwegen.
KönigsDOCHter: Ich finde Astrid hat uns wirklich gut getroffen.
WASbär: Du hast Astrid getroffen?
KönigsDOCHter: Wenn ich erst Königin bin, dann werde ich ihr eine Stelle als Hofmalerin anbieten.
WASbär: Wer ist Astrid?
REPORTER: Ihr habt im letzten Jahr unglaublich viele Fans gewonnen. Wie erklärt ihr euch diesen Erfolg?
KönigsDOCHter: Habt ihr das gehört? Wir sind berühmt!
NAhUND: Na und?
WASbär: Was?
NEINhorn: Nein, das glaub ich nicht!
KönigsDOCHter: Doch! Fragt ihn doch!
WASbär: Was??
NEINhorn: Nein!
KönigsDOCHter: Doch!
NAhUND: Na und?
REPORTER: Okay. Stopp. Stopp. Stopp. Liebes NEINhorn, hast du zum Schluss noch Lust auf einen kleinen Reim? Bitte ergänze: Spielt nun weiter, froh und frei, denn dieses Interview ist jetzt …
NEINhorn: Also, ich bin doch kein Dressurpferd.
KönigsDOCHter: Ja, genau. Such dir doch selbst einen Reim, wenn du einen willst!
NAhUND: Frechheit.
Reporter: Ähm, ja. Vielen Dank für das Gespräch.
WASbär: Was?
Im Herzwald kommt ein kleines, schnickeldischnuckeliges Einhorn zur Welt. Aber obwohl alle ganz lilalieb zu ihm sind und es ständig mit gezuckertem Glücksklee füttern, benimmt sich das Tierchen ganz und gar nicht einhornmäßig. Es sagt einfach immer Nein, sodass seine Familie es bald nur noch NEINhorn nennt.
Eines Tages bricht das NEINhorn aus seiner Zuckerwattewelt aus. Es trifft einen Waschbären, der nicht zuhören will, einen Hund, dem echt alles schnuppe ist, und eine Prinzessin, die immer Widerworte gibt. Die vier sind ein ziemlich gutes Team. Denn sogar bockig sein macht zusammen viel mehr Spaß!
Das NEINhorn, von Marc-Uwe Kling, Astrid Henn, 48 Seiten, 13 Euro, ab 3 Jahren