Ein Beitrag von Anke Breitmaier

Der Sommer ist da und wir sind wieder viel unterwegs. Das gute Wetter macht Lust auf Abenteuer. Dabei muss es nicht immer eine weite Reise oder ein großer Ausflug sein. Wie wäre es denn mal mit einem Abenteuer gleich ums Eck? Einfach mal raus, etwas Spannendes erleben, die Umgebung anders wahrnehmen und Neues entdecken – ohne große Vorausplanung oder lange Vorbereitungen. Und teuer soll es auch nicht sein.

Genau das geht mit Mikro-Abenteuern!

Den Begriff haben Sie noch nie gehört? Er ist eine schicke Umschreibung für etwas, das eigentlich naheliegt, und das im wahrsten Sinne des Wortes: Gemeint sind spontane Unternehmungen in der näheren Umgebung, die ohne großen Aufwand mit der ganzen Familie umsetzbar sind. Das kann ein Ausflug ins Grüne sein, ein Museumsbesuch oder eine Fahrradtour auf neuen Wegen. Spaß soll es machen und den Kopf freipusten – um neue Inspirationen reinzubringen.

Hier sind 10 Ideen für Mikro-Abenteuer in der Region

Einfach irgendwohin: Zuglotto mit dem 9-Euro-Ticket

Rucksack packen, ausreichend Proviant mitnehmen und los geht´s: Für 9 Euro können Sie einen Monat lang im Juli oder August im Nahverkehr durch ganz Deutschland mit der Bahn fahren. Kreuz und quer, hin und her, so lassen sich Ziele in der näheren Umgebung wunderbar entdecken. Wenn Sie nicht wissen, wohin die Mikro-Reise gehen soll, können Sie mit Ihren Kindern ein Spiel daraus machen. Startpunkt kann der nächste Bahnhof sein, Hilfsmittel ist neben dem Zugticket ein Würfel. Der 1. Wurf entscheidet, auf welchem der Gleise gestartet werden soll. Der 2. Wurf bestimmt, ob Ihre Reisegesellschaft in den ersten, zweiten oder sechsten haltenden Zug einsteigt. Und der 3. Wurf kann zum Beispiel festlegen, nach wie vielen Stationen Sie aussteigen. Dann können Sie je nach Entfernung entweder per Zug wieder retour fahren, oder den Heimweg zu Fuß zurücklegen.

Infos zum 9-Euro-Ticket gibt es unter https://www.bahn.de/angebot/regio/9-euro-ticket

Natur-Forscher werden

Was lebt und wächst um uns herum? Eine ganz einfache Art, die Natur in der unmittelbaren Umgebung zu erforschen, geht so: Einfach im Park, auf der Wiese oder im Wald eine 10 mal 10 Meter große Fläche mit Stöcken und Seilen abstecken und dann untersuchen, welche Pflanzen und Tiere sich dort so tummeln. Daraus lässt sich auch eine Bastel- und Malaktion machen, etwa wenn man Pflanzen sammelt und trocknet oder Tiere nachmalt.

Auf den eigenen Lebensspuren wandeln

In welchem Krankenhaus bin ich geboren? Wo habe ich die ersten Lebensjahre verbracht und in welche Kita bin ich gegangen? Unternehmen Sie in Ihrer Stadt einen Erkundungsgang mit Ihren Kindern zu den Orten, die bisher ihr Leben geprägt haben. Grundschule, Sportverein oder das Haus der ersten besten Freundin – all dies können Mikro-Ziele auf der spannenden Tour sein. Und zu erzählen gibt es dabei sicher eine ganze Menge.

Ein Nachmittag am Braunshardter Tännchen bei Weiterstadt

Das Braunshardter Tännchen ist ein Ort, an dem die ganze Familie Spaß haben kann. Das zwischen Weiterstadt und Büttelborn gelegene Gelände ist mit seinem Abenteuerspielplatz ein kleines Spieleparadies vor allem für Kinder bis etwa 8 Jahre, die gerne toben, klettern und experimentieren. Ein Highlight ist auch der 400 Meter lange Naturerlebnispfad, der direkt hinter dem Spielplatz beginnt. Hier gibt es sechs Mitmachstationen, an denen sämtliche Sinne angesprochen werden. Zu diesen zählt beispielsweise das Eichhörnchentelefon, mit dem man unterschiedliche Geräusche aus der Natur hören kann. Auch der Barfußpfad sollte unbedingt getestet werden – hier können unterschiedliche Arten von Böden zu Fuß erfühlt werden. Und wer Lust auf ein Spiel mit Ball und Schläger hat, kann den auf dem Minigolfplatz nutzen. Dort befindet sich auch ein kleiner Kiosk.

Info: Braunshardter Tännchen, Klein Gerauer Weg, 64331 Weiterstadt

Mit dem Rad auf den Dirt-Bike-Parcours in Seeheim

Rad einpacken, geeignete Sachen anziehen und Helm auf: In der Sandstraße in Seeheim-Jugenheim kann man in einer aufregenden Erdhügellandschaft mit dem Bike über Stock und Stein fahren und Sprünge oder andere Kunststücke ausprobieren. Möglich ist das auf dem Dirt-Bike-Parcours montags, mittwochs und donnerstags von 13 bis 19 Uhr sowie dienstags von 13 bis 16 Uhr. Alle Radler müssen sich dazu vorab mit ihren Kontaktdaten bei der Jugendförderung registrieren.

Infos gibt es bei der kommunalen Jugendförderung, Tel. 06257/96 99 428, E-Mail matthias.itzel@seeheim-jugenheim.de.

Mit dem SUP auf den Riedsee Leeheim

Suppen ist einer der coolen Trends, die sich für große und kleine Wasserratten eignen. Gemeint ist damit das Stehpaddeln auf einem speziellen Board, dem Stand Up Paddle, kurz SUP. Tempo und Route bestimmt man selbst, Ziel ist es nur, im Stehen mit einem Paddel vorwärts zu kommen. Der Riedsee ist durch Kiesabbau entstanden, hat sehr klares Wasser, einen großen, flach abfallenden Sandstrand und ist auch für kleine Kinder gut geeignet. Außerdem hat er eine große Liegewiese, Badeinseln, einen Spielplatz, Duschen, Toiletten, einen Kiosk und einen Zeltplatz. Während der Öffnungszeiten wird der See von der DLRG überwacht. SUP Boards sind hier gestattet, ebenso Schlauchboote, außer bei starkem Badebetrieb.

Infos unter www.riedsee.de

Eine Nacht im Freien

Unter freiem Himmel im Garten oder auf dem Balkon übernachten: Für kleine und größere Kinder ist das ein großes Vergnügen. Die Nacht draußen zu verbringen, ist ein kleines, aber feines Abenteuer, dass Sie zusammen mit Ihren Kindern wunderbar ausweiten können. Zum Beispiel mit einer Nachwanderung mit Taschenlampe, einem anschließenden Lagerfeuer, Stockbrot und Grillwürstchen. Wer´s gruselig mag, freut sich auch über eine spannende Geschichte vorm Outdoorzubettgehen – der Fantasie sind da kaum Grenzen gesetzt.

Auf Sternschnuppenjagd gehen

Kleine Snacks, was zu trinken, Decken und ein Fernglas einpacken, schon kann die Jagd beginnen. Jedes Jahr um die gleiche Zeit regnet es jede Menge Sternschnuppen. Mitte August kann man die Perseiden, einen Meteorstrom, perfekt beobachten. In warmen Hochsommernächten lädt der Meteorschauer zum Zählen und Wünschen ein. Die Sternschnuppen sind ein Naturereignis, das zwischen dem 17. Juli und dem 24. August 2022 zu beobachten ist. Die meisten Sternschnuppen sind vom 9. bis 13. August sichtbar. Der beste Beobachtungszeitpunkt ist dann, wenn die Sonne bereits untergangen ist. Die besten Standorte zur Sternschnuppenjagd liegen oben auf Anhöhen und Bergen und sind etwas außerhalb großer Städte, um den üblichen Lichtsmog zu vermeiden. Denn je klarer und schwärzer der Himmel, desto besser erkennt man die Sternschnuppen und kann ausreichend Wünsche einsammeln.

Straußenfarm in Schaafheim besuchen

Er ist der größte und schwerste Vogel der Welt, kann bis zu 145 kg schwer werden und bis zu 70 km/h schnell sprinten. Fliegen kann der Strauß allerdings nicht. Dafür hat er viele einzigartige Fähigkeiten, die ihn an das Leben in den Savannen, Wüsten und offenen Wäldern des zentralen und südlichen Afrikas anpassen. Einen Strauß dabei zu beobachten, wie er sich bewegt, macht viel Spaß und ist im Odenwald möglich: In Schaafheim liegt die einzige Straußenfarm in Südhessens. Etwa 100 bis 150 der Großvögel leben auf dem großzügigen Hof mit Weideflächen von bis zu 50.000 Quadratmetern. Man kann mehr über Strauße bei einer Führung lernen, oder im Hofladen viele Produkte entdecken – von Federn über Eier bis zu Dekoartikeln. In der Umgebung lässt sich außerdem noch jede Menge unternehmen und man hat von hieraus einen herrlichen Ausblick vom Taunus bis hin zum Spessart. Übrigens: Es stimmt nicht, dass Strauße bei Bedrohung ihren Kopf in den Sand stecken. Manchmal lassen sich die riesigen Vögel mit vorgestrecktem Kopf auf den Boden fallen. Ihre bisweilen erdfarbene Federfärbung kann sich so mit dem sandigen Boden vermischen, dass es aussieht, als wären ihre Köpfe eingegraben.

Infos unter www.straussenfarm-tannenhof.de

Hoch hinaus in Frankfurt

Richtig hoch hinaus kann man in Hessens Metropole Frankfurt. Etliche Wolkenkratzer hat Mainhattan zu bieten – mehr als 450 Hochhäuser ragen im Stadtgebiet in die Höhe. In Deutschland gelten Gebäude übrigens als Hochhäuser, wenn der Fußboden mindestens eines Aufenthaltsraums darin mehr als 22 Meter über der natürlichen oder festgelegten Geländeoberfläche liegt. Die höchsten Wolkenkratzer stehen dicht an dicht im Finanzviertel. Die meisten sind leider bisher nicht öffentlich zugänglich. Aber einige kann man besuchen und hinaufsteigen, etwa den Main Tower, der Frankfurts höchster Aussichtspunkt ist und einen tollen Blick über die Stadt bietet. Mit seinen 200 Metern Höhe und 56 Geschossen ist er das viertgrößte Hochhaus in der Mainmetropole. Und ein Spaziergang in den imposanten Schluchten des Finanzviertels hat ohnehin einen ganz eigenen Reiz, nicht nur für die Kleinen.

Infos unter www.maintower.de

Küstenatmosphäre im Zoo Vivarium – Eine Dünenlandschaft zum Erleben

Nach einer Landschaftsplanung durch das Überlinger Unternehmen Ramboll wurden für dieses Projekt zahlreiche Kubikmeter Erde und Sand bewegt, Wege neu angelegt, Beete geschaffen, Sitzmöglichkeiten errichtet und ein Holzsteg erbaut.

Um die natürliche Bepflanzung der Dünen von Nord- und Ostsee zu symbolisieren, wurden eine Vielzahl von Gräsern, Stauden und Büschen gesetzt. Die neu angelegte Landschaft gibt Besucherinnen und Besuchern einen neuen Ort, an dem Naturschutz für Kinder und Familien erlebbar wird.
Drei neue, pädagogische Spielgeräte aus nachhaltigen Materialen bieten Kindern zudem die Möglichkeit zum Klettern, Toben und Balancieren und fügen sich optisch bestens in die neu gestaltete Dünenlandschaft ein.

Ein weiteres Highlight für Kinder bildet ein Segelboot, das von Auszubildenden so umgebaut und restauriert wurde, dass darauf gespielt werden kann. Zusammen mit drei gemütlichen Strandkörben unterstreicht es den maritimen Charakter der Dünenlandschaft.
Mit der Gestaltung der Fassade der Vogelhalle wurde der Darmstädter Grafiker Jörn Heilmann beauftragt. Dabei hat er eine beeindruckende optische Tiefe generieren können, die den Besucherinnen und Besuchern das Gefühl vermittelt, sich direkt an der Küste zu befinden und den Watvögeln beim Fliegen zuzusehen.

Zoo Vivarium Darmstadt | Schnampelweg 5 | 64287 Darmstadt |
Tel.: 0 61 51 - 13 46 900 | Mail: zoo-vivarium@darmstadt.de | www.zoo-vivarium.de

Spätmittelalterlicher Kochkurs
Schnippeln, schmurgeln, schnabulieren

Der Kochkurs im UNESCO Welterbe Kloster Lorsch entführt in die Küchen der spätmittelalterlichen Oberschicht.

Auf der Grundlage originaler Rezeptüberlieferungen des 14. Und 15. Jahrhunderts bereiten alle Beteiligten ein opulentes Menü an einer offenen Herdstelle in überdachten Außenbereich und im Kugelbackofen zu.

Zubereitet, gekocht und gegessen wird ausschließlich mit Geschirr- und Kochrepliken, die für diese Zeit belegt sind.

UNESCO Welterbe Kloster Lorsch, Nibelungenstr. 32, Lorsch | Termine: 9.7., 6.8., 17.9. | jeweils von 11 – 15 Uhr | Kosten 49 € | Anmeldung unter Tel.: 06251/869200 oder buchung@kloster-lorsch.de | die Teilnehmerzahl ist begrenzt.

Ideen für Regentage

Und wenn das Wetter mal schlecht ist … Rein ins Museum!

Nicht immer scheint die Sonne. Aber auch bei Regen können Sie sich mit der ganzen Familie auf kleine Entdeckungsreisen begeben. Museen sind eine tolle Anlaufstelle für Mikro-Abenteuer.

Hessisches Landesmuseum Darmstadt

Entdeckerfreude und Kreativität beim Umgang mit Kunst, Kultur- und Naturgeschichte im Museum und selber künstlerisch-praktische Techniken ausprobieren – das steht im Vordergrund des Museumsangebots für Kinder. Es gibt z. B. spannende Themenführungen zu Kunst, Kultur und Naturgeschichte für Kinder ab 6 Jahren und ihre ganze Familie. 60 Minuten dauert der kostenfreie Familienausflug – nur Erwachsene zahlen den Museumseintritt. Vorreservierung ist nicht nötig, die Tickets kann man am Veranstaltungstag an der Museumskasse kaufen.

Termine für Familienausflüge

17. Juli 2022, 15.00 Uhr
Familienausflug zur Natur
Fliegen wie ein Vogel?
Warum Menschen das nicht schaffen!
mit Dipl. Biol. Christiane Kern

11. September 2022, 15.00 Uhr
Familienausflug zur Kunst
Auf Entdeckungsreise in der
Schatzkammer mit Vera Seyfarth

25. September 2022, 15.00 Uhr
Familienausflug zur Kunst
Was war vor 2000 Jahren Mode?
mit Eva Nebhuth. M.A.

Infos unter www.hdml.de

Junges Museum Frankfurt

Das Junge Museum bietet Kindern und Jugendlichen zwischen 6 und 14 Jahren Wissen zum Anfassen – eigenständiges Handeln und selbstbestimmtes Lernen stehen im Mittelpunkt. Das 50-jährige Jubiläum wird groß gefeiert: Am 19. Juli übernehmen von 10 bis 14 Uhr Frankfurter Schüler*innen den ganz normalen Museumswahnsinn, in den Herbstferien veranstaltet das Museum eine Festwoche und lädt Familien und Gruppen zu Werkstätten, Führungen und der eigenständigen Erkundung des Hauses ein.

Infos unter junges-museum-frankfurt.de

Reiss-Engelhorn-Museen Mannheim

Unsichtbare Welten – die große Mitmach-Ausstellung

Vieles in der Natur, im Weltall oder im eigenen Körper kann man mit bloßem Auge nicht sehen. In diese und andere „Unsichtbare Welten“ entführen die Reiss-Engelhorn-Museen Mannheim noch bis zum 30. Juli Kinder zwischen 6 und 14 Jahren in einer interaktiven Erlebnisreise. Acht Pavillons widmen sich den Themen „Ursprung“, „Leben“, „Wellen“, „Gedanken“, „Geheimnis“, „Erde“, „Gehirn“ und „Kosmos“.

Kinder werden selbst zu Forschern und gehen faszinierenden Phänomenen auf den Grund: Wie funktioniert das Gehirn? Wie findet eine Fledermaus in völliger Dunkelheit ihre Beute? Oder wie sahen versteinerte Lebewesen früher aus? Spannende und abwechslungsreiche Mitmach-Stationen wecken Neugierde und Entdeckergeist. Dort kann man etwa mit der Kraft der Gedanken einen Ball bewegen, einen eigenen Trickfilm drehen oder ein Erdbeben erzeugen. Auch komplexe Themen wie DNA, Schwerkraft oder Radioaktivität werden spielerisch erklärt und selbst ausprobiert. Außerdem gibt ein vielseitiges Begleitprogramm mit Kinderuni, Workshops, Ferienangeboten und Lesenacht.

Infos unter www.rem-mannheim.de