Mit den Jahren habe ich mir nämlich ein kleines Repertoire an Überlebenstipps zugelegt, um die Meute am Fest in Schach zu halten. Voilá, hier ein paar meiner persönlichen Anker für entspanntes Feiern.

1. Die Verpflegung einfach halten

Kennen Sie das? Tische, die aussehen, als wäre die Heuschreckenplage über sie hinweggefegt. Überall liegen matschige Häufchen aus Brausewürfeln, Kuchenresten und Apfelsaft. Von der aufwändigen, liebevoll dekorierten Geburtstagstorte sind nach wenigen Augenblicken nur noch ein paar Krümel auf der Platte übrig, aber leider hat jedes Kind von seinem Stück höchstens dreimal abgebissen. Schade drum! Meine Rettung: Ein Mini-Donut Maker, der ruckzuck kleine Kringel produziert, die mit Zuckerguss und bunten Streuseln superhübsch aussehen und mit zwei Happsen quasi eingeatmet sind. Dazu werfe ich schwungvoll ein paar Gummibärchen und Mini-Salzbrezelchen auf den Tisch und blase noch ein paar Luftschlangen darüber. Tadaahh, schon fertig. Und was Kiga und Schule betrifft: Nachdem sich meine Tochter einmal für den Kindergarten knallblaue Eiskönigin-Muffins wünschte und sämtliche Kinder und Erzieherinnen der Gruppe zwei Tage danach noch blaue Zungen und leider auch ein paar schrille Kleidungsflecken für die Ewigkeit hatten, gibt´s neuerdings eine kleine Snackplatte. Dazu stelle ich 12 stabile und schön bunte Pappbecher in die Mulden eines Muffinblechs und befülle sie nach Gusto. Zum Beispiel mit Salzstangen, Gurkensticks, Kirschtomaten, Beeren, Käsewürfeln, kleinen Haselnusswaffeln, Buchstabenkeksen oder auch einem Dip. Dazu backe ich Tiefkühl-Laugenstangen auf, die ich zuvor vierteile. Perfekt für Kinderhände und dauert keine fünfzehn Minuten. Das einzige, was zurückkommt, ist das Muffinblech.

2. Old School schlägt Schnickschnack

Wir alle kennen Eierlaufen, Sackhüpfen und Dosenwerfen. Und hatten wir Spaß? Ja! Warum also das Rad neu erfinden? Ich jedenfalls bin nach einer mühsam vorbereiteten Einhorn-Schnitzeljagd ernüchtert. Nachdem zehn Kinder kreischend durchs Dorf in den Wald rannten, eines sich auf dem Weg im Maisfeld verirrte, zwei andere die Stationen lieber von hinten aufkrempeln wollten, ein paar nörgelten, weil sie keine Lust hatten zu laufen und am Ende ich den Schatz nach Hause schleppen und die Kinder aus sämtlichen Himmelsrichtungen wieder einfangen musste, setze ich auf die Klassiker. Riesenbonus: Funktioniert bei schlechtem Wetter auch drinnen.

Noch ein Wort zu Mitgebsel-Tütchen: Sie fallen bei uns mittlerweile eher klein aus. Kiga-Kinder bekommen meistens ein Pixie und ein Quetschie, Schulkinder einen (guten!) Stift oder Radiergummi und einen Schokoriegel. Es kostet vielleicht ein bisschen mehr, als der Zehnerpack Plastikspielzeug aus dem Ramschladen, dafür überlebt es aller Wahrscheinlichkeit nach den Abend und hat zumindest einen kleinen Mehrwert. Denn wenn wir Eltern eines nicht mehr sehen können, ist es Schrott.

3. Ein guter Zeitpunkt ist die halbe Miete

Es klingt für manche erstmal schräg, war aber für uns der Gamechanger: Samstags feiern! Und zwar ab 10:00 Uhr bis zum frühen Nachmittag. Danach haben wir genug Zeit, nebenbei entspannt klar Schiff zu machen, und können als Familie den tollen Tag sacken und gemeinsam ausklingen lassen. Das Geburtstagskind darf noch ausgiebig mit seinen Geschenken spielen und muss auch nicht so bald ins Bett, weil am nächsten Tag wieder Schule oder Kindergarten winken. Und ich habe die Erfahrung gemacht, dass viele Mütter und Väter es ganz angenehm finden, wenn sie samstagvormittags ein paar Stündchen Zeit haben und zumindest ein Kind abgeben und dann wieder – bereits gut abgefüttert mit Pommes und Eis – abholen können.

Christina Pfister

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