Viele Initiativen, Vereine, Organisationen und Privatpersonen setzen sich in den unterschiedlichsten Bereichen des gesellschaftlichen Lebens für die Erhaltung und Förderung der Demokratie in Deutschland ein. Damit nicht verloren geht, was einst die höchste Prämisse war. Damit verteidigt wird, was einige angreifen.

Auch Fabian Salars Erbe e.V. versucht, hier seinen Teil dazu beizutragen. Seit Dezember 2021 steht ein neues Projekt unter der Trägerschaft von FSE, dass es schafft, demokratisches Handeln und Denken auf kreative Art zu fördern: Design Democracy. Die Gestaltungsinitiative Design Democracy, kurz DD, besteht aus fünf aktiven Mitgliedern, die sich mit ihren unterschiedlichen Schwerpunkten und Fähigkeiten in das ehrenamtliche Projekt einbringen. Aktueller Sitz ist derzeit in Berlin, aber hauptsächlich ist der Ort des Geschehens das Internet bzw. die Sozialen Medien.
Das Motto des neuesten Trägerprojektes Design Democracy lautet: „Stiller Widerstand muss laut werden!“ und „Ohne Eigeninitiative ist eine Mitgestaltung von Politik und Gesellschaft nicht möglich.“ Um auf die Wichtigkeit und die Einhaltung demokratischer Grundwerte – wie etwa Gleichberechtigung und Gleichbehandlung aller Menschen – aufmerksam zu machen, setzen sich die Mitglieder aktiv auf ihre besondere Art und Weise ein: Der Zusammenschluss der engagierten Kommunikationsdesigner*innen und Digital Marketing Expertinnen lädt kreative Gestalter*innen dazu ein, Poster rund um das Thema Demokratie zu gestalten: Soziale Gleichberechtigung, Presse- und Meinungsfreiheit, Rassismus und Diskriminierung, Nachhaltigkeit, Digitale und Soziale Medien und vieles mehr.

Ziel ist es, mit Hilfe der Poster für diese Themen zu sensibilisieren, aufmerksam zu machen und Diskussionen und Austausch zwischen den Betrachter*innen anzustoßen. Die offene Diskussion in einem angemessenen Umgangston ist im Sinne von Design Democracy nötig, auch wenn Meinungen auseinandergehen. Nur im Austausch kann ein gegenseitiges Verständnis und somit eine Einigung erzielt werden. Die von den Gestalter*innen gespendeten Poster werden über die Sozialen Medien verbreitet, um so viele verschiedene Menschen wie möglich zu erreichen und zum Nachdenken anzuregen. Die Initiative finanziert sich über Spenden und für bestimmte Projekte über Förderanträge. Jede finanzielle Unterstützung ist somit herzlich willkommen. Neben dem Posterwettbewerb finden auch vereinzelt Ausstellungen und Events statt, bei denen die Poster präsentiert und angeschaut werden können. Auf der Internetseite unter www.designdemocracy.de können sich Interessierte die künstlerischen, humorvollen, teils spitzen und provokanten Werke der teilnehmenden Gestalter*innen in Ruhe ansehen. Kids haben die Möglichkeit, sich auf der Website von Fabian Salars Erbe e.V. Malvorlagen herunterzuladen und ihr ganz eigenes farbenfrohes Kunstwerk zu kreieren. Eine gute Möglichkeit, auf kreative Weise die eigenen Kinder mit dem Engagement für die Demokratie und für ihre eigene Zukunft in Kontakt zu bringen! Schaut hier rein: www.fabiansalarserbe.de/malvorlagenDD.

Interview mit Ravena von Design Democracy:

Wie kamst du auf die Idee, Design Democracy zu gründen?

Wir leben in einem Land, das so sicher und wohlhabend ist, dass uns viele beneiden. Und wir? Genießen die Vorzüge und sind viel zu oft bloß passive Teilhaber*innen, die denken, dass ihr Beitrag durch ein Kreuz alle vier Jahre bei einer Wahl ausreicht, um diesen Wohlstand zu erhalten. Dabei ist es Luxus, in Frieden, ohne Hunger und in einer Demokratie zu leben. Und bei weitem keine Selbstverständlichkeit. Es ist auch ein großer Luxus, studieren zu können, insbesondere Design. Gerade Kommunikationsdesign befähigt dazu, eine Vielzahl von Menschen mit visuellen Botschaften zu erreichen. Deswegen möchten wir mit Design Democracy Gestalter*innen auf ihr Potential aufmerksam machen. Sie können mit ihrer Expertise unsere Gesellschaft nicht nur visuell verschönern, sondern auch inhaltlich verbessern. Mit Botschaften für ein vielfältiges, freundliches, respektvolles und demokratisches Miteinander.

Warum hast du als zentrale Thematik eurer Initiative „Demokratie“ gewählt?

Während unzufriedene Menschen einen eigenen starken Antrieb haben, sich für ein Thema einzusetzen, ist der Mensch, dem es gut geht, eher konfliktscheu bzw. vielleicht auch einfach zu gemütlich, um auf die Straße zu gehen oder in den Kommentarspalten aktiv zu werden. Unzufriedene Menschen schlagen dabei zudem oft einen aggressiven, vorwurfsvollen oder gar respektlosen Ton an, wodurch das gesellschaftliche Miteinander – insbesondere online – verroht. Durch fehlende Stimmen für Demokratie, für Vielfalt oder für Gleichberechtigung bekommt die unzufriedene Minderheit zudem überproportionale Sichtbarkeit. Das kann bedrohliche Ausmaße annehmen. Unsere Demokratie braucht deswegen auch die Beteiligung derer, die zufrieden sind und nicht selbst im Kreuzfeuer stehen. Wir hoffen, mit Design Democracy nicht nur Gestalter*innen zu zeigen, dass es immer auch einen Einsatz FÜR etwas geben kann, anstatt nur gegen etwas.

Woran merkt ihr, dass eure Aktion und die Poster Wirkung bei den Menschen zeigen?

In den Kommentarspalten unter den Postern kommen wir in Kontakt mit vielen verschiedenen Menschen. Manchmal gibt es hier auch Meinungen, die aufeinanderprallen. Aber mit einem offenen Mindset, ohne Vorurteile und mit der Bereitschaft für einen Austausch und der bereitwilligen Suche nach Gemeinsamkeiten, kann man oft auch trotz gegensätzlicher Meinung ein Gespräch finden. Gerade solche Begegnungen bestätigen uns immer wieder in unserer Arbeit.

Kultur Tipp: In Frankfurt findet das 11. Festival „Politik im Freien Theater“ statt (29.9.– 8.10.2022) mit einem großartigen Kultur-
Programm zum Titel #Macht. Fabian Salars Erbe e.V. darf im Rahmenprogramm Workshops geben.
www.politikimfreientheater.de