Auch die Entspanntesten unter uns fühlen sich auf Dauer nicht wohl, wenn das Chaos in den eigenen vier Wänden überhand nimmt. Wenn der Kinderzimmerboden mit Spielzeug übersät und die Kleinen eindeutig reizüberflutet sind, ist es Zeit, zu handeln. Oft reichen schon ein paar kleine Veränderungen, um mehr Struktur und damit leichter Ordnung zu schaffen.
Wo Familien leben, regiert nun mal das Chaos! In kürzester Zeit häufen sich Dinge an, von denen man nie geglaubt hätte, dass man sie einmal besitzen würde (und schon gar nicht in dieser Menge). Auch die größte Wohnung und das geräumigste Haus kommen da schnell an ihre Grenzen.
Her mit dem Chaos!
Ein bisschen Chaos ist normal, gemütlich und schadet nicht. „Nichts kann existieren ohne Ordnung – nichts kann entstehen ohne Chaos“, sagte schon Albert Einstein. Kreatives Chaos kann konstruktiv sein. Doch wenn sich niemand mehr wirklich wohlfühlt und die Unordnung einen Grad erreicht, wo Kreativität eher blockiert wird (das Kind z.B. vor lauter Spielzeug nicht mehr weiß, womit es eigentlich spielen soll), sollte man aktiv werden.
Ideen für mehr Stauraum – Stauraum für mehr Ideen
Ideen brauchen Freiraum – und das im wortwörtlichen Sinn. Deshalb sollte das Kinderzimmer zunächst gründlich entrümpelt werden. Die meisten Kinder besitzen heute zu viel Spielzeug, hier liegt oft schon der Kern des Problems. Was gut gemeint ist, ist dennoch schlecht für das Kind. Professor André Zimpel von der Universität Hamburg stellte fest, dass es Kindern heute immer schwerer fällt, sich in ein Spiel zu vertiefen, da sie durch den „beständigen Aufforderungscharakter“ immer gleich von einem anderen Spielzeug abgelenkt werden.
„Stauraum“ heißt hier das Zauberwort. Vor allem das Kinderzimmer braucht davon eine ganze Menge. Auch nach dem Entrümpeln bleibt genug Kram übrig, der untergebracht werden will: Playmobil, Lego, Puppen, Stofftiere, Mal- und Bastelzeug, Schulsachen, Verkleidungssachen, Kleidung, Musikinstrumente und einiges mehr – meist sogar für zwei Kinder oder mehr… Die einfachste Grundregel lautet: Wenn jedes Teil seinen festen Platz zugewiesen bekommt, kann ein Kind auch aufräumen!
Regale, Regale, Regale!
Hohe, niedrige, mit und ohne Schubladen, als Raumteiler oder Bücherregal: Regale braucht jedes Kinderzimmer! Und es gibt sie in allen Varianten – da ist für jeden das Richtige dabei. Oft genügt es schon, das Spielzeug aus dem Sichtfeld der Kinder zu schaffen: Was oben auf dem Regal steht – und sogar noch in einer Kiste verpackt oder von einer Tür bzw. Vorhang verdeckt ist –, lenkt nicht von anderen Dingen ab. Hinter einem Schiebevorhang lässt sich ein Regal samt Inhalt „verstecken“ und wirkt so weniger „reizend“ auf das Kind. Ausgesuchte Spielsachen in Erreichbarkeit des Kindes reichen völlig aus, damit kreatives Spielen möglich ist. Und bedenken Sie auch, dass zwei niedrige Regale mehr Platz wegnehmen als ein hohes – also nutzen Sie die Höhe!
Ein Zimmer – viele Funktionen
Hervorragend eignen sich Regale auch als Raumteiler, z.B. um Spiel- und Schlafbereich voneinander abzugrenzen oder Kindern, die sich ein Zimmer teilen, Rückzugsmöglichkeiten zu schaffen. Auch mit Schiebeelementen oder Schiebevorhängen lässt sich viel anstellen: Ein großes Zimmer kann so kurzfristig auch mal in zwei getrennt werden. Unterschiedliche Wandfarben oder Tapeten unterstützen die räumlichen Trennungen optisch. Mit einem Bodenpodest lässt sich ein Raum prima gliedern und bietet z.B. Platz für den Schlaf- oder Arbeitsbereich. Es lässt sich relativ einfach selbst bauen und praktische Schubladen finden darunter Platz.
Beim Schlafen hoch hinaus
Hoch- und Stockbetten sind besonders für kleine Zimmer ideal: Sie eignen sich zum Klettern, für Rollenspiele und häufig passt ein Kaufladen darunter, ein Schreibtisch oder die Bauecke. Mit passenden Vorhängen lässt sich prima eine Kuschelhöhle bauen. Stockbetten gibt es in allen Varianten und Größen für nur ein Kind oder sogar für vier, alles ist möglich. „Mitwachsende“ Varianten oder Baukastensysteme bieten vielfältige Einsatzmöglichkeiten. Ein großer Bettkasten sorgt für Extra-Stauraum oder lässt sich mitsamt Matratze ausziehen: perfekt für die Spontan-Übernachtung der Freunde.
Der besondere Kick
Tafel- und Magnetfarben sind ein Klassiker im Kinderzimmer. (Schrank-)türen, Wände oder Schubladen lassen sich damit streichen und bieten viel Raum für Kreativität. Wo eine große Wandfläche zum Schreiben und Malen zur Verfügung steht, muss keine Tafel angeschafft werden, die im Weg steht. Wandtattoos verleihen einem Raum etwas Besonderes. Es gibt sie in allen Variationen: Aus Tafelfolie zum Beschriften, als Bilderrahmen für die Wand, mit Uhrwerk oder „nur“ als dekorativer Blickfang. Wer mag, kann sie auch selber machen: Einfach ein Stück Tapete mit Muster nach Wahl aussuchen, das gewünschte Motiv ausschneiden und an die Wand damit! Mit Wandaufklebern lassen sich Zimmer passend zum Lieblingsthema oder Hobby des Kindes ganz einfach gestalten. Ob Weltraum, Elfen & Feen, Piraten, Blumenwiese, Fußball oder ein schönes Zitat – was auch immer das Kind besonders mag, für (fast) alles findet sich ein schönes Bildmotiv. Allerdings ändern viele Kids ihre Interessen mit der Zeit, daher sind neutralere Wandgestaltungen vorteilhaft, insbesondere wenn sich unterschiedlich alte Geschwister ein Zimmer teilen.