Wie zum Beispiel Kinobesuch, Rolltreppe fahren, lesen und schreiben können, Balancieren, im Zelt übernachten, küssen, Solo-Sex, überhaupt das „Erste Mal“, alleine verreisen, Trennungsschmerz, Referat halten …

Gibt es positive Erlebnisse, schafft das Selbstvertrauen und Selbstwirksamkeit, gibt es dabei schlechte Erlebnisse, bleiben schlechte Gefühle und im schlimmsten Fall ein Mini-Traumata. Gleichzeitig fördert dies die Resilienz. Vorausgesetzt, jemand ist unterstützend in der Nähe.

Wir alle möchten, dass unsere Kinder psychisch und physisch gesund aufwachsen. Deswegen ist es wichtig, insbesondere die ersten Male im Internet zu begleiten, wenn mit dem ersten Smartphone über WhatsApp, Instagram, Snapchat und Tik Tok das WorldWideWeb erkundet wird. Nicht zur Kontrolle sollten wir dabei sein, sondern um jugendgefährdende Inhalte zu filtern und helfend einzuordnen. Damit ist nicht der allgemeine Content von Katzenvideos bis Pranks gemeint, der sich in den Sozialen Medien tummelt (das ist Geschmacksache), sondern Gewalt- und Drogenvideos, Pornografie sowie demokratiegefährdende Inhalte.

Erwachsene haben Mechanismen entwickelt

Wir alle wissen, was passiert, wenn wir unfreiwillig und gegen unseren Willen mit verstörenden Bildern konfrontiert werden. Als Erwachsene haben wir Mechanismen entwickelt und reagieren in Sekundenschnelle, machen die Augen zu, klicken weg, schalten um – und doch hängen diese Dinge in unserem Kopf. Gut, wenn dann jemand zum Sprechen da ist, der einen nicht mit Vorwürfen belagert, sondern liebevoll in den Arm nimmt und mit einem darüber spricht. Blutige Verletzungen, nackte Körperteile oder Hakenkreuze gehören thematisiert und eingeordnet, damit beim nächsten Mal selbstbestimmt entschieden werden kann: will ich sehen oder will ich das nicht sehen.

Anti-demokratische Inhalte sind nicht verhandelbar!

Mit einer klaren Einschränkung: Antidemokratische Inhalte auf den Handys sind nicht verhandelbar, sondern verfassungswidrig (= strafbar). Sie gehören gelöscht, die Absender blockiert und gemeldet und niemals weitergeleitet.

Medien bewerten gehört zur Lebenskompetenz

Was den Reiz von Horror und Sex betrifft, sollte hier kein moralisches, sondern ein ethisches Gespräch geführt werden, warum gerade solche Szenen einen Reiz ausüben, was daran fasziniert oder abstoßend wirkt, wo es Grenzen gibt und wie die Bilder einzuordnen sind. Denn Medien bewerten, nutzen und gestalten – all das gehört heute zur Lebenskompetenz dazu, von Anfang an.

Ihre

Ilona Einwohlt für MuK Hessen

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