Tipps für einen guten Start

Für die meisten Eltern ist der Schuleintritt ihres Kindes ein wichtiges Ereignis, das auch so etwas wie den Abschied von der Kindheit markiert. So positiv die Veränderungen auch sind, viele Eltern werden wehmütig, wenn sich der erste Schultag nähert. Geht es euch auch so? Dann findet Ihr hier Anregungen dafür, wie Ihr mit den neuen Herausforderungen als Schuleltern umgehen könnt.

Jedes Kind (er)lebt die Schulzeit anders, aber für alle gilt eines: Völlig ohne Hürden und Probleme geht es selten. Und das ist gut so. Denn Kinder müssen lernen, mit Rückschlägen und Frustration umzugehen. Das können sie nur, wenn sie in der Konfrontation mit den Widrigkeiten des Lebens deren Bewältigung trainieren.

Natürlich wollen wir unsere „Kleinen“ beschützen, ihnen Kummer und Sorgen ersparen, und ihnen eine schöne Schulkarriere ebnen. Aber vieles liegt nicht in unserer Hand. Die Kunst besteht nicht darin, alle Hindernisse aus dem Weg zu räumen, sondern sie zu überwinden. Gönnt Eurem Kind eigene Erfahrungen, auch schlechte. Kinder werden selbstsicherer, wenn sie erfahren, dass nicht immer alles glatt geht und sie damit zurechtkommen.

Tipps für einen guten Start

Für die meisten Eltern ist der Schuleintritt ihres Kindes ein wichtiges Ereignis, das auch so etwas wie den Abschied von der Kindheit markiert. So positiv die Veränderungen auch sind, viele Eltern werden wehmütig, wenn sich der erste Schultag nähert. Geht es euch auch so? Dann findet Ihr hier Anregungen dafür, wie Ihr mit den neuen Herausforderungen als Schuleltern umgehen könnt.

Freude wecken

Das wichtigste für einen entspannten Schulanfang ist eine positive Grundeinstellung. Auch wenn jetzt so etwas wie der „Ernst des Lebens“ beginnt, muss das nicht zum Thema gemacht werden. Freut Euch gemeinsam mit Eurem Kind auf das Neue. Erzählt beispielsweise von den schönen Erinnerungen an Eure Schulzeit, sprecht über Vorfreude, Befürchtungen und Vorsätze, das macht Spaß und kann vor überzogenen Erwartungen schützen. Und übrigens: Schule muss man nicht immer bierernst nehmen, Rumalbern ist auch erlaubt. Humor etwa fördert die Lebenskunst der Kinder und hilft ihnen, verschiedene Entwicklungsaufgaben zu meistern.

Locker bleiben

Lernstress, Zeitmangel, Leistungsdruck – mit der Schulzeit kommt auf eure Kinder allerhand zu. „Wird mein Kind es schaffen?“, fragt ihr Euch sicher und hofft, dass es gut mitkommt. Versucht entspannt zu bleiben. Jedes Kind hat einen anderen Lernrhythmus und braucht unter Umständen auch länger, um sich im Schulalltag zurechtzufinden. Auch wenn es mit dem Stillsitzen und dem aufmerksamen Zuhören nicht auf Anhieb klappt, besteht kein Grund zur Sorge: Normal ist, dass sich Kinder zwischen 5 und 7 Jahren bis zu 15 Minuten lang voll konzentrieren können. Mehr geht häufig nicht, erst mit zunehmendem Alter wird die Konzentrationsfähigkeit besser. Kalkuliert das mit ein, wenn es um Hausaufgaben oder Lernen geht.

Die Konzentrationsfähigkeit wächst mit: Normal ist, dass sich Kinder zwischen 5 und 7 Jahren ungefähr 15 Minuten lang voll konzentrieren können – erst mit steigendem Alter wird das mehr.

Schulweg üben

Jahrelang habt Ihr Eure Kleinen in der Kita persönlich übergeben, jetzt soll damit plötzlich Schluss sein? Viele Eltern tun sich damit schwer, ihre Kinder den Schulweg alleine gehen zu lassen. Die Kinder dagegen sind meist stolz, dass sie ohne Mama oder Papa den Weg bewältigen, auch wenn es für sie ungewohnt ist und anfangs vielleicht ein wenig Unbehagen mitläuft. In den ersten Tagen oder Wochen ist Begleitschutz durchaus erwünscht. Danach solltet ihr zulassen, dass Euer Kind in einer Gruppe oder sogar alleine geht. Übt dafür den Schulweg und lauft die beste und sicherste Route ab. Dann könnt Ihr auch einschätzen, wie lang Euer Kind dafür braucht. Kickboard, Roller oder Fahrrad wollen viele Kinder dann als Transportmittel nutzen, und Ihr überlegt, ob das gut ist. Die Verkehrswacht weist darauf hin, dass Kinder frühestens ab 8 Jahren in der Lage sind, sicher im Straßenverkehr Rad zu fahren. Manche Schulen empfehlen daher, Kinder erst nach der Fahrradprüfung mit dem Rad zur Schule fahren zu lassen.

Kinder sind frühestens ab 8 Jahren in der Lage, sicher im Straßenverkehr Rad zu fahren.

Rituale einführen

Um wie viel Uhr es morgens aus dem Bett geht, solltet Ihr gemeinsam planen. Sorgt für Verlässlichkeit, führt eine regelmäßige Weckzeit und morgendliche Rituale ein – ohne Hektik. Darum: Aufstehen spätestens eine Stunde vor Unterrichtsbeginn. Bei längerem Schulweg entsprechend früher. Das Frühstück sollte dabei auch zeitlich großzügig eingeplant werden. Ähnlich verhält es sich mit dem Zubettgehen: Wenn Ihr bis jetzt noch keine festen Regeln für das Einläuten der Bettruhe habt, solltet Ihr sie nun einführen. Legt eine Zeit fest, ab der nicht mehr gespielt oder ferngesehen wird und schafft Ruheoasen vor dem eigentlichen Schlafengehen, etwa mit einer Vorleserunde. Stellt Regeln für den Schulalltag auf, die zur Gewohnheit werden können, zum Beispiel, dass alle Schulmaterialien einen festen Platz bekommen. Wenn die Hausaufgaben erledigt sind, wird der Arbeitsplatz aufgeräumt und der Ranzen gleich gepackt.

Zeit lassen

Kinder haben oft noch kein richtiges Zeitgefühl, auch wenn sie bereits mit fünf Jahren die Zeitdauer durch Zählen messen können. Bis sie aber die Uhr korrekt ablesen und ihre Zeit danach einteilen können, dauert es. Das bedeutet, dass Ihr vor allem am Anfang damit rechnen müsst, dass Euer Kind seinen Tagesplan noch nicht so gut im Griff hat und sich auch mal verschätzt, wenn es um Pünktlichkeit geht. Die Erstklässler müssen noch lernen, ihr Zeitbudget zu verwalten und einen eigenen Rhythmus zu finden. Übrigens ist manchmal die Erfahrung, ein paar Minuten zu spät zur ersten Stunde zu kommen, lehrreicher, als wenn ihr Elterntaxi spielt, damit Euer Kind ja rechtzeitig zum Unterricht kommt.

Geld her! 2,50 € pro Woche als Taschengeld sind für 6- bis 8-Jährige laut Taschengeldtabelle 2018 angemessen.

Mediennutzung steuern

Computer, Tablet und Smartphone sind schon bei Sechsjährigen ein Thema. Sie sind umgeben von diesen Geräten und wachsen damit selbstverständlich auf. Trotzdem müssen sie den verantwortungsvollen Umgang damit noch lernen. Grundschüler sollten nicht länger als eine Stunde am Stück vor oder mit den Geräten verbringen, empfiehlt die Initiative „SCHAU HIN! Was Dein Kind mit Medien macht“. Vereinbart eine Medienzeit für Fernsehen und Computer. Am besten ist es, eine Höchstdauer für die ganze Woche festzulegen. So können Eure Kinder lernen, sich die Zeit selbst einzuteilen. Immer mehr Erstklässler besitzen auch schon ein eigenes Smartphone, vielleicht zieht Ihr das auch in Erwägung. Pädagogen empfehlen ein Handy ab einem Alter von neun, ein Smartphone mit elf Jahren. Erst dann sind Kinder imstande, die oft teuren Geräte richtig einzusetzen.

Wie viel Fernseher, Computer oder Smartphone? Maximal 60 Minuten Medienzeit pro Tag für Kinder von 6 bis 9 Jahren lautet die Empfehlung von Pädagogen.

Selbstständigkeit fördern

Kleidung rauslegen, Ranzen packen, Hausaufgaben kontrollieren – schön, wenn Ihr so fürsorglich seid. Aber jetzt braucht Euer Nachwuchs mehr Freiheit. Je mehr Selbständigkeit Ihr fördert, umso mehr fühlt es sich angespornt und gewinnt an Selbstvertrauen. Viele Eltern befürchten, ihr Kind mit dem straff organisierten Alltag zu überfordern. Ein schlechtes Gewissen ist fehl am Platz: Euer Kind schafft mehr, als Ihr denkt. Auch Taschengeld ist ein Schritt in Richtung Selbstständigkeit. Durch eigenes Geld lernen Kinder den sinnvollen Umgang damit. Wie viel es in welchem Alter sein darf, ermittelt das Deutsche Jugendinstitut (DJI). Laut der Taschengeldtabelle 2018 sind für 6- bis 8-Jährige 2,50 € pro Woche angebracht. Grundschulkinder sollte man das Taschengeld wöchentlich auszahlen, lautet die Empfehlung. Denn erst ab etwa zehn Jahren sind Kinder in der Lage, einen ganzen Monat zu überblicken und sich das Geld einzuteilen.

Ein Beitrag von Anke Breitmaier