Fabian Salars Erbe e.V. – Für Toleranz und Zivilcourage ist der Trägerverein des Projekts AdiNet Südhessen, das von der Stabsstelle Antidiskriminierung des Hessischen Ministeriums für Soziales und Integration gefördert wird. Ein weiteres Projekt von Fabian Salars Erbe e.V. ist das Courage!Office. Dieses Projekt bringt einmal im Jahr zum Tag der Zivilcourage die vielen großartigen Projekte in Deutschland und im deutschsprachigen Ausland zusammen:
Jedes Jahr am 19. September machen große und kleine Institutionen, Vereine und Initiativen ihr Engagement sichtbar, um zu zeigen, dass es selbst in den kleinsten Orten Mut und starke Projekte gegen Hass und Diskriminierung gibt.
Was hat es nun aber mit der Courage auf sich?
Zivilcourage ist als Begriff schwer verständlich und zugleich nicht selbstverständlich.
Sie ist ein prosoziales und solidarisches Verhalten, das das Wohl anderer in den Mittelpunkt stellt und daher Mitgefühl und Empathie voraussetzt. Wir alle kennen dieses Gefühl, wenn wir im Alltag einer Situation begegnen, in der wir denken: „Das ist nicht gerecht!“ oder „Da braucht eine Person Hilfe!“. In einem solchen Moment den Mut zu haben und jemandem zur Seite zu stehen oder Hilfe zu holen, das ist Zivilcourage!
Aber was, wenn mir dann etwas passiert?!
Wichtig ist dabei, sich selbst nicht in Gefahr zu bringen. Es ist genauso wichtig, niemanden sonst in Gefahr zu bringen und das Recht auf Selbstbestimmung zu berücksichtigen. Das geht ganz einfach, indem wir zum Beispiel fragen, ob jemand Hilfe möchte. Wir können auch fragen, wie wir helfen können.
Ganz wichtig ist es, sich in einer Konfliktsituation den negativ Betroffenen zu widmen und friedlich aus der Situation heraus zu helfen. Zum Beispiel, indem wir eine neue Situation erzeugen, die nichts mit dem Konflikt zu tun hat: „Hallo! Können Sie mir zeigen, wo es hier das beste Eis zu kaufen gibt?“
Andere mit einbeziehen und selbst um Hilfe bitten, aktiviert dabei jene, die vielleicht selbst unsicher sind, wie sie reagieren sollen. Zum Beispiel: „Sie, in der roten Jacke, bitte rufen Sie die Polizei!“ Je mehr Menschen sich zusammentun, umso schneller entsteht eine positive Gruppendynamik, die Sicherheit schafft und Gewalt vermeidet.
In vielen kleinen Alltagssituationen sind Menschen oft mutig und treten für humanistische und demokratische Werte ein. Das ist oft gar nicht sichtbar.
Deswegen ist uns selten bewusst, von wie vielen couragierten Menschen wir umgeben sind. Wie wäre es also, die schönen Geschichten öfter zu erzählen, wenn wir davon hören?
Schöne Geschichten mit friedlichen Vorbildern
Wir brauchen in den Nachrichten mehr Berichte davon, wie Menschen im Alltag zu mutigen Vorbildern wurden, indem sie Konfliktsituationen friedlich und solidarisch lösen konnten. Das ist nicht so sensationell, wie die Geschichten mit tragischem Ende. Allerdings sorgt es dafür, dass wir mehr darüber sprechen, wie sehr unsere Gesellschaft von Zusammenhalt profitiert. So erfahren mehr Menschen davon, dass es sichere Handlungsmöglichkeiten gibt, um Zivilcourage zu zeigen.
Bei Ungerechtigkeiten wegzusehen, wegzuhören oder zu schweigen, ist für couragierte und mitfühlende Menschen nicht leicht, doch auch sie brauchen den Schutz der Gemeinschaft, um zuversichtlich handeln zu können.
Die Menschenwürde
Ein sehr eindrucksvolles Beispiel, das zeigt, wie ein einfaches NEIN die Welt in den USA ab 1955 verändern konnte, ist die Geschichte von Rosa Parks. 1955 durften Schwarze Menschen, People of Color und weiße nicht nebeneinander im Bus sitzen. Rosa Parks nahm in der Sitzreihe für weiße Menschen Platz. Gemeinsam mit ihr saßen noch vier weitere Schwarze Menschen in dieser Reihe.
Als der Busfahrer merkte, dass schon einige weiße Menschen standen, forderte er sie auf, aufzustehen. Am Anfang protestierten alle fünf, doch nacheinander räumten sie ihre Sitze. Alle, außer Rosa Parks. Der Busfahrer fragte sie, ob sie aufstehen würde. Sie verneinte. Darauf sagte der Busfahrer, dass er in diesem Fall die Polizei rufen müsse. Rosa Parks entgegnete darauf nur: „Dann machen Sie das!“
Mit ihrem gewaltlosen Protest hatte sie nicht nur den Startschuss für den Busboykott gegeben, der mit zum Beginn der schwarzen Bürgerrechtsbewegung in den USA gezählt wird, sondern war auch für den Freiheitskämpfer Martin Luther King eine Inspiration. Passend zu dieser weltberühmten Geschichte empfehlen wir die Kinderbücher „Little people, BIG DREAMS – Rosa Parks“ sowie „Little people, BIG DREAMS – Martin Luther King“ und die weiteren Geschichten von mutigen Menschen aus dieser Reihe vom Insel Verlag.