Sorgsam planen:
Legen Sie am besten im Voraus fest, welche Gerichte auf den Tisch kommen sollen. Je weniger Zutaten ein Rezept hat, umso schneller geht es meistens. Im Handel sind mittlerweile viele Kochbücher erhältlich, die sich mit der zeitsparenden Zubereitung von gesunden Familienmahlzeiten beschäftigen; mein Tipp: „Familienküche für Faule“ von Martin Kintrup, GU Verlag.
Sinnvoll einkaufen:
Sorgen Sie für einen gut sortierten Vorrat an Grundzutaten. Länger haltbare Lebensmittel wie Nudeln, Reis und Mehl sollten Sie immer im Haus haben. Einen kleinen Vorrat können Sie sogar bei frischem Obst und Gemüse anlegen. Die empfindlichen Sorten dann sobald wie möglich essen und die haltbaren nach ein paar Tagen. Achten Sie beim Einkauf auf große Teile. Eine große Kartoffel oder Möhre ist zügiger geschält als drei kleine, große Pilze schneller mit einem Tuch abgerieben als kleine Pilze.
Möglicherweise lassen Sie sich regelmäßig eine Bio-Kiste anliefern. So haben Sie immer Gemüse und Obst im Haus, etwa für Fingerfood oder zum Zubereiten einer Mahlzeit. Zarte Möhren, Pastinaken und kleine Kartoffeln aus ökologischem Anbau müssen nicht geschält, nur gewaschen werden. Das spart Zeit.
Express-Zutaten:
Im Handel finden Sie garfertige zubereitete Lebensmittel wie zum Beispiel Tomatensoße im Glas. Achten Sie auf die Zutatenliste. Je kürzer, desto besser.
Unentbehrliche Zutaten für die schnelle Küche entdecken Sie auch
– im Kühlregal: Nudeln, Schupfnudeln oder Gnocchi sind blitzschnell gar. Sie können sogar direkt in der Pfanne in reichlich Soße gegart werden.
– in der Gefriertruhe: Gemüse, Obst und Kräuter sind tiefgekühlt in sehr guter Qualität erhältlich, ersparen Ihnen das Putzen und Schnippeln und sind sofort einsetzbar.
– in der Fleisch- und Fischtheke: Kurze Garzeiten haben Filetstücke von Geflügel, Fleisch und Fisch. Dicke Hähnchenbrustfilets waagerecht teilen.
Gut vorbereiten:
Lesen Sie sich das Rezept genau durch und stellen Sie alle Zutaten und Arbeitsgeräte bereit. So vermeiden Sie später ein zeitaufwendiges Suchen während des Kochens. Heizen Sie den Backofen rechtzeitig vor, um Wartezeiten zu verhindern. Halten Sie Ordnung in Ihrer Küche. Es lohnt sich zum Beispiel, Gewürze von A bis Z zu ordnen. Ein gewisser Minimalismus in der Küche ist ebenfalls von Vorteil. Sortieren Sie deshalb ab und zu überflüssige Küchenutensilien aus.
Blitzschnelle Lebensmittel:
Manche Zutaten lassen sich durch eine sehr ähnliche, aber schnellere Alternative prima austauschen. Wählen Sie grünen Spargel statt weißen, den brauchen Sie nicht zu schälen und Hokkaido-Kürbisse können im Gegensatz zu vielen anderen Kürbissorten mit der Schale verarbeitet werden.
Kennen Sie Polenta oder Couscous? Das sind blitzschnelle Beilagen mit vielen guten Inhaltsstoffen. Probieren Sie aus, ob es dem Familiengeschmack entspricht.
Erstellen Sie Gewürzmischungen. Mischen Sie die Gewürze Ihrer Familienlieblingsgerichte
in größeren Mengen und füllen Sie sie ab.
So entfällt das Hantieren mit einzelnen Gewürz-Behältern.
Auf Vorrat zubereiten:
Legen Sie ab und zu gemeinsam mit Ihrer Familie eine „Kochzeit“ ein und schaffen Sie sich Vorräte für die Tage, an denen Sie zum Kochen nur sehr wenig Zeit haben. Suppen, Nudelsoßen und Eintopfgerichte immer gleich in doppelter Menge zubereiten. Sie lassen sich prima einfrieren. Das gilt auch für viele Kuchensorten, Muffins und Waffeln. Eine eingefrorene Suppe ist immer ein schnelles „Not-Essen“. Und falls sich plötzlich Besuch ansagt, freuen Sie sich über Ihre süßen Vorräte.
Küchenpraxis:
Essen für zwei Tage:
– Reichlich Tomatenhackfleischsoße zubereiten und mit Nudeln servieren. Am nächsten Tag aus der restlichen Soße verfeinert mit Pizzatomaten und Gemüse und zusammen mit Kartoffeln und Käse einen Auflauf kreieren.
– Bratenreste vom Vortag werden mit Kartoffeln zum Pfannenhit.
– Aus Gulasch können Sie am Folgetag ergänzt durch Paprika und Zucchini ruckzuck eine Nudelsoße zaubern.
– Kartoffeln gleich für zwei Tage kochen; am ersten gibt es Pellkartoffeln mit Quark und am zweiten Tag Bratkartoffeln mit Spiegelei.
– Verfahren Sie ebenso mit Nudeln; eine Hälfte heiß mit Soße und die zweite am nächsten Tag für einen Nudelsalat verwenden.
– Kartoffelpüree in doppelter Menge herstellen; einen Teil zur Beilage und den anderen mit Brühe, Milch, gedünstetem Lauch und Würstchen zu einer kräftigen Suppe verarbeiten.
– Große Gemüseteile für zwei Gerichte verwenden; als Beilage und für eine Suppe, Beispiele: Kohl oder Kürbis.
Vorarbeiten:
Salatdressing auf Vorrat mixen. Es hält sich gekühlt bis zu fünf Tage. Gleiches gilt für Brühe als Grundlage für Suppen und Soßen. Ein Wochenvorrat an vorgegartem Gemüse, Hülsenfrüchten und Nudeln – aufbewahrt im Kühlschrank – sind eine gute Basis für abwechslungsreiche Sattmacher-Salate.
Tipp: Besorgen Sie sich Glasbehälter mit Deckel. Sie sind dicker als Plastik und halten die Vorräte besser frisch, eignen sich gut zum Einfrieren und schonen die Umwelt.
Fazit:
Beherzigen Sie meine Tipps und werden Sie zum Turbo-Koch. Dadurch gelingt es Ihnen, vielfältige, ausgewogene Mahlzeiten ruckzuck auf den Tisch zu bringen und Sie vermeiden so, viel zu häufig auf Fertiggerichte zurückzugreifen oder beim Lieferservice zu bestellen. Beziehen Sie Ihre Familie mit ein.
Sabine Timmermann
Hauswirtschaftsleiterin mit dem Schwerpunkt Ernährung, Gründerin der Zwergenkombüse, Mutter von zwei erwachsenen Kindern.
www.zwergenkombuese.de