Teuer gekaufte Schnürstiefel, leider zu eng und fiese Blasenmacher. Ein ach-so-hübscher Haarreifen, der nach drei Stunden Kopfschmerzen bereitet. Hosenbeine, die zu lang sind und zu Stolperfallen werden. Ärmel, die zu lang sind und ständig stören. Reißverschlüsse, die nicht mehr zugehen.

Der Platz im Kleiderschrank ist zu kostbar für Kleidung, die gesundheitsschädlich oder unfallverursachend ist, nicht passt, unpraktisch ist, kratzt, Hitzewallungen verursacht, schlechte Laune oder gar traurig macht. Entweder Tschüss oder ab in die Trickkiste für besondere Gelegenheiten: Sitzschuhe, Stehkleider, Drei-Stunden-Haarreifen und 17-bis-21-Grad-Übergangsjacken. Ab in die Nostalgiekiste mit den Erinnerungsstücken. Ab in die Garten- und Malerkiste, eine reicht. Ab zur Schneiderin oder in die Nähkiste.

Unser Körper und unser Geschmack wandeln sich. Regelmäßige Updates im Kleiderschrank tun gut. Das winzige „zu“ ist ein guter Gradmesser: zu eng, zu weit, zu kurz, zu lang, zu muffelig, zu sattgesehen. Passende Kleidung in der richtigen Größe und passend zu meinem aktuellen Leben bleibt übrig.

Auf ins neue Jahr und mit klugem Blick den Kleiderschrank auf die „zu“s durchleuchten. Auf zur eigenen Revolution im Kleiderschrank.

Vor 150 Jahren wurde die Frauenmode radikal revolutioniert und schenkte uns Luft zum Atmen und zum Bewegen. Spannendes und mehr dazu gibt’s in unserer Nachbarstadt Frankfurt und in der Mediathek:

1. Historisches Museum: Kleider in Bewegung – Frauenmode seit 1850, bis 24. Januar 2021

2. Aenne Burda: Die Wirtschaftswunderfrau, WDR-Mediathek

Kerstin Zimmer | Farb- & Stilberatung | www.kleideglueck.de | Tel.: 06151 9678835